Das Ackerfutter ist siloreif

Vielerorts wurde das Ackergras schon geerntet, aber auch erste Grünlandaufwüchse sind bereits geschnitten. Die steigenden Temperatu-ren in der nächsten Woche werden die Zuwachsraten wieder ankurbeln.

Die zunehmend milde Witterung und die länger werdenden Tage haben in der zweiten und dritten Aprilwoche insbesondere in den Niederungslagen noch einmal für deutliche Zuwachsraten beim Grünland und beim Ackergras gesorgt. Die trockenen Tage der vergangenen Woche wurden daher vielerorts genutzt, um den Siloschnitt beim Ackergras einzufahren und das Land für den nachfolgenden Mais­anbau vorzubereiten. Der frühe Mais wurde hier und da bereits bestellt.

In Niederungslagen
Ackergras ist in den Niederungs­lagen aber noch nicht überall geerntet worden. Durch die kühle und feuchte Witterung sind die Inhaltsstoffe kaum verändert, sodass in den nächsten Tagen bei guter Witterung noch vertretbare Qualitäten eingefahren werden können.

Auch auf dem Grünland hat sich insbesondere in den milden Niederungslagen das intensive Wachstum von der zweiten Aprilwoche an fortgesetzt. Aufgrund des milden und trockenen Wetters in der vergangenen Woche haben bereits einige Landwirte den ersten Siloschnitt auf dem Grünland durchgeführt. Insbesondere Bestände mit Anteilen an Wiesenfuchsschwanz waren bereits schnittreif.

Die Schnittreifeentwicklung der konventionellen und der ökologischen Flächen zeigte sich am Standort Kleve auf etwa gleichem Niveau. Lediglich im Ertrag liegen die konventionellen Flächen deutlich höher.

Das feuchtkühle Wetter, das seit dem vergangenen Wochenende vorherrscht, hat zu sehr verhaltenem Wachstum und verlangsamter Reifeentwicklung auf dem Grünland geführt. Mit wieder zunehmenden Temperaturen in der nächsten Woche werden die Zuwachsraten des Grünlandes und damit die Reifeentwicklung wieder Fahrt aufnehmen. Es ist daher damit zu rechnen, dass Grünlandbestände mit hohen Anteilen an Deutschem Weidelgras in den Niederungen je nach Lage, bis zum ersten Schnitt durchaus noch sieben bis zehn Tage wachsen können.

Mittelgebirgslagen
In den Mittelgebirgslagen zeigte sich zu Beginn der Reifeprüfung (15. April im Sauerland) noch ein sehr verhaltenes Wachstum. Der Kälteeinbruch am vergangenen Wochenende führte auch hier zu einem Wachstumsstillstand. Vielerorts war bereits vorletzte Woche die Weidereife erreicht, sodass die Kühe zumindest stundenweise auf die Weide getrieben wurden. Auffällig im Rahmen der Reifeprüfung im Sauerland sind die sehr hohen Rohproteingehalte. Wie aus den Vorjahren der Reifeprüfung bekannt, ist gerade in den Mittelgebirgsregionen wieder mit sehr starken Zuwachsraten von der ersten Maidekade an zu rechnen. Gleichzeitig verändern sich die Qualitäten in gleichem Maße, sodass das Erntezeitfenster für einen optimalen Schnitttermin meist recht klein ist.

Hinweise zum Wildschutz
Zum Schutz von im Grünland abgelegten Rehkitzen sowie Hasen sollten Sie rechtzeitig (möglichst 24 Stunden) vor dem geplanten Schnitttermin Ihren Jagdpächter informieren. Der Einsatz von akustischen Wildrettern am Erntegerät und die Mahd von innen nach außen zum Schutz der Wildtiere haben sich bewährt. Zudem vermeiden vorausschauendes Fahren bei der Mahd und Beobachten aufgescheuchter Wildtiere unangenehme Wildunfälle. Hubert Kivelitz, Landwirtschaftskammer NRW

Die Ergebnisse der Reifeprüfung finden Sie hier