Ackerbohnen – Läuse – Krankheiten

Leguminosen können von einigen Blattkrankheiten befallen werden. Die am häufigsten auftretenden Krankheiten an Ackerbohnen sind Falscher Mehltau, der mit den zur Verfügung stehenden Fungiziden nicht bekämpft werden kann, Schokoladenflecken und Rost.

Infektionen mit den beiden zuletzt genannten Pilzen können sich schon ab Beginn der Blüte in Form von braunen, scharf abgegrenzten Blattflecken oder braunen Rostpusteln zeigen. Eine starke Befalls­ausweitung wird besonders bei Stress durch feuchtwarme Witterung und bei Rost zusätzlich durch eine intensive Sonneneinstrahlung begünstigt.

Beide Krankheiten können mit der Fungizidkombination von 0,5 l/ha Ortiva und 0,5 l/ha Folicur gut reguliert werden. Ist der Krankheitsbefall zu Beginn der Ackerbohnenblüte noch sehr gering, so sollte die Behandlung wegen der langen Abreifezeit der Bohnen nach hinten geschoben werden. Anwendungen ab Mitte bis Ende der Blüte erzielen die besten Ergebnisse.

Werden bei Schlagkontrollen durchgängig an den Ackerbohnen Läuse gefunden, so sollte eine Insektizidmaßnahme mit 300 g/ha Pirimor erfolgen. Dieses Präparat ist aus Resistenzmanagementgründen das Mittel der Wahl. Es hat wegen der Dampfphase eine bessere Tiefenwirkung als die pyrethroidhaltigen Insektizide, deren Wirkung auf Kontakt bzw. Fraßwirkung beruht.

Da Schädlinge und Krankheiten in der Regel nicht gleichzeitig auftreten, sollten sie auch getrennt voneinander reguliert werden.

Werden pyrethroidhaltige Insektizide mit azolhaltigen Fungiziden wie zum Beispiel Folicur gemischt, so ändert sich die Bienengefährdungsklasse von B4 (bienenungefährlich) auf B2 (Anwendung nach dem täglichen Bienenflug bis 23 Uhr).