Rußrindenkrankheit am Ahorn

Vorsicht vor schwarzen Sporen

Die „Rußrindenkrankheit“ an Ahorn-Bäumen breitet sich in Nordrhein-Westfalen aus. Besonders auffällig sind die schwarzen Sporen auf der Rinde der Bäume.

Die Russrindenkrankheit wird durch die Schlauchpilzart „Cryptostroma corticale“ hervorgerufen. Dieser ursprünglich in Nordamerika beheimatete und 2005 erstmals in Deutschland aufgetretene Pilz schädigt besonders den Bergahorn, seltener auch Spitz- und Feldahorn. Der Pilz breitet sich über Sporen aus. Durch den Wind können sich die Sporen auch an der Rinde umliegender Bäume ablagern. Betroffene Bäume sterben innerhalb eines oder mehrerer Jahre ab.

Gefahr für die Gesundheit

Im Krankheitsverlauf wird auf dem Holz ein schwarzer rußartiger Belag sichtbar auf dem sich die Sporen befinden. Diese Sporen können beim Kontakt eine allergisch bedingte Entzündung der Lungenbläschen hervorrufen (Alveolitis). Eine besondere Gefahr besteht bei der Fällung und Aufarbeitung betroffener Bäume, sowie bei der Verarbeitung von (Brenn-)Holz. Auch Personen mit Vorschädigungen der Atemwege sind gefährdet. Die Symptome wie Reizhusten, Fieber, Atemnot und Schüttelfrost treten in der Regel 6 bis 8 Stunden nach dem Kontakt auf und können mehrere Stunden, teilweise auch mehrere Tage oder Wochen anhalten.

Der Schaderreger kommt sowohl im öffentlichen Grün als auch in Parkanlagen und Stadtwäldern vor. Der Anteil der Ahorne hat nach Landeswaldinventur in Nordrhein-Westfalen einen Waldflächenanteil von etwa 2 %. Die am häufigsten vorkommende Ahorn-Art ist der Bergahorn.

„Wir gehen nicht davon aus, dass die Rußrindenkrankheit ähnliche Dimensionen annimmt wie das Eschentriebsterben oder das Ulmensterben", sagt NRW-Waldschutzexperte Dr. Mathias Niesar.

Voraussichtlich wird die Rußrindenkrankheit ein regionales Problem bleiben und nicht den Gesamtbestand der Bergahorne gefährden. Wichtig ist, befallene Bäume sofort zu fällen und zu vergraben. So kann man aus heutiger Sicht die Ausbreitung der Sporen verhindern, empfiehlt Wald und Holz NRW Waldschutzexperte Dr. Mathias Niesar.

Dürre und Hitze fördern die Rußrindenkrankheit

Der Bergahorn ist nur dort widerstandsfähig gegen Krankheiten, wo er auf "optimalen" Standorten wächst. Wichtig ist der passende Säuregrad des Waldbodens, denn nur dann wird der Ahorn bestmöglich mit Phosphor versorgt. Ein Säuregrad von etwa pH 6 ist ideal. Bisher geht Niesar davon aus, dass der Bergahorn auf optimalen Standorten nicht oder nicht so stark von der Rußrindenkrankheit betroffen sein dürfte. Weitere Jahre mit Dürre und Hitze können die Situation allerdings verschlechtern, meint Niesar.

Eine Meldepflicht besteht bei der Rußrindenkrankheit nicht. (Bildquelle: Stefan Befeld/Wald und Holz NRW)