Im Herbst laufen Stoffwechsel und Immunsystem der Pferde auf Hochtouren. Zum einen befinden sich die Vierbeiner im Fellwechsel und zum anderen können die Witterungsverhältnisse ihnen stark zusetzen. Denn der Wechsel zwischen warm und kalt kann den Stoffwechsel stärker belasten und die Angriffsfläche für Viren und Bakterien vergrößern. Damit steigt die Gefahr von Infektionen.
Daher ist es wichtig, in der kalten Jahreszeit das Immunsystem der Tiere zu stärken. Hier bieten sich diverse Kräuter an. Vielfach sind diese in Kräutermischungen auf der Weide anzutreffen – doch eben nicht überall. Mit diesen sieben Kräutern unterstützen Pferdehalter das Immunsystem ihrer Vierbeiner im Herbst aus therapeutischer Sicht besonders gut.
1. Zistrose
Die antioxidative Kraft der traditionellen Heilpflanze schützt die Zellen vor freien Radikalen. Zudem wirkt die Zistrose stark antibakteriell, antiviral und pilzfeindlich. Fütterungsempfehlung: 10 bis 20 g getrocknete Blüten täglich für ein Großpferd.
2. Hagebutte
Hagebutte wirkt entzündungshemmend und stärkt das Immunsystem. Sie ist für ihre schmerzlindernde Wirkung bei Arthrose bekannt. Hagebutte ist reich an Vitamin C. Außerdem enthält sie die Vitamine A, B, E und K sowie die Mineralstoffe Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Phosphor und Zink. Selbst gepflückte Hagebutten trocknet man am besten bei 40 °C im Backofen – so halten sie länger. Hagebutten lassen sich als Tee zubereiten: Einfach die Blüten mit heißem Wasser übergießen. Blüten können frisch oder getrocknet verfüttert werden. Hagebutten sollten nur wenige Wochen als Kur verfüttert werden. Empfohlen sind 10 bis 60 g täglich (Großpferd).
3. Taigawurzel
Die in Sibirien, Japan, Nordkorea und im nördlichen China beheimatete Pflanze wird insbesondere als Pulver eingesetzt. Die Taigawurzel wirkt immunstimulierend und immunmodulierend und kann Zellschäden vorbeugen, indem sie freie Radikale unschädlich macht. Sie unterstützt die physische Leistungsfähigkeit und beugt Erschöpfungszuständen vor. Gerade im Fellwechsel, wo das Immunsystem stark belastet wird, sind viele Pferde müde und lustlos – hier kann die Taigawurzel Abhilfe schaffen. Fütterungsempfehlung: 10 bis 20 g täglich für ein Großpferd.
4. Süßholzwurzel
Süßholzwurzel wirkt entzündungshemmend auf den Magen und die Leber sowie schleimlösend auf die Atemwege. Die Süßholzwurzel sollte nur kurzzeitig und sparsam eingesetzt werden, da die körpereigenen Hormone und auch der Mineralstoffhaushalt des Pferdes gestört werden können. Fütterungsempfehlung: 10 bis 40 g täglich für ein Großpferd.
5. Kamille
Die beliebte Heilpflanze wirkt antibakteriell und lindert sowohl Schmerzen als auch Verdauungsbeschwerden. Zudem bindet die Kamille freie Radikale. Fütterungsempfehlung: 25 bis 50 g täglich für ein Großpferd.
6. Brennnessel
Das Heilkraut fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel. Zudem unterstützt die Brennnessel den Entgiftungsprozess der Nieren. Fütterungsempfehlung: 10 bis 50 g täglich für ein Großpferd.
7. Schwarzkümmel
Als Samen oder gepresstes Öl verwendet, mindert Schwarzkümmel das Pilz- und Bakterienwachstum. Zudem hat er eine immunstabilisierende und immunregulierende Wirkung. Fütterungsempfehlung: 10 bis 25 g täglich (Großpferd).
Mit kleinen Dosen anfangen
Kräuter sollten ganzjährig eingesetzt werden, um Erkrankungen bei Pferden vorzubeugen. Die Vierbeiner müssen jedoch langsam und durch kleine Mengen an die „natürliche Medizin“ herangeführt werden. Kräuter können als Salben, Pasten, Tinkturen, Tees oder als Blattwerk verabreicht werden. Pferdebesitzer sollten dabei auf stärkende und die Darmflora anregende Kräuter zurückgreifen. Was dabei in den Futtertrog darf und was nicht, weiß am besten ein Experte. Zum Beispiel sind Buchsbaum, Eibe und Tollkirsche giftig für Pferde. Die hier aufgeführten Kräuter können bedenkenlos kombiniert und entsprechend der Dosierungsangaben gefüttert werden. Empfohlen wird eine Kur über sechs Wochen. Kräuter sind Ergänzungsfuttermittel. Am besten kauft man sie im zertifizierten Handel.