Sind die Tränken und Heuraufen auf dem Paddock fit und sicher für den Winter? Mit dieser Checkliste lassen sich Probleme schnell aufdecken und umgehend beheben.
1. Die Tränke
- Die Anzahl der Tränken ist für den Pferdebestand ausreichend. Ein Selbsttränkebecken reicht für etwa 15 Pferde; eine lange Trogtränke für etwa 20.
- Die Tränkvorrichtungen und Leitungen sind funktionstüchtig und sauber.
- Die Wasserqualität ist einwandfrei. Beurteilungswerte gibt der „Orientierungsrahmen zur futtermittelrechtlichen Beurteilung der hygienischen Qualität von Tränkwasser“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums vor.
Beispielsweise: Der pH-Wert liegt zwischen 5 und 9; Ammonium (NH4) <3 mg/L; Nitrat (NO3) <200 mg/L; Nitrit (NO2) <30 mg/L; Sulfat (SO4) <500 mg/L. Das Wasser sollte frei sein von Salmonella und Campylobacter (in 100 ml) sowie weitgehend frei von E. coli (in 100 ml); die aerobe Gesamtkeimzahl sollte unter 1000 KBE/ml bei 37 °C und 10 000 KBE/ml bei 20 °C liegen. - Die Tränken sind frostsicher. Wasserleitungen sind entsprechend tief (mind. 1,20 m tief)verlegt bzw. isoliert oder beheizt.
2. Der Untergrund
- Die Lauffläche ist trittsicher und rutschfest. Dies verringert das Sturzrisiko; insbesondere für Pferde, die beschlagen sind.
- Der Untergrund ist möglichst trocken und leicht zu reinigen. Dies vermeidet gesundheitliche Beeinträchtigungen, sowie unerwünschte Nährstoffeinträge durch mit Exkrementen vermischtem Morast.
- Der Untergrund ist ausreichend befestigt und maschinell gut erreichbar. Dies verbessert die Arbeitswirtschaftlichkeit.
3. Die Bereiche um die Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen
- Die Heuraufen und Tränken sind frei zugänglich und von ausreichend Fläche umgeben. Das heißt: mindestens 1,5 x die durchschnittliche Widerristhöhe, keine Sackgassen, Engpässe <80 cm und keine spitzen Winkel.
- Es sind keine Gefahrenpotenziale vorhanden. Dazu gehören beispielsweise instabiles Material, Beschädigungen, scharfe Kanten und lichte Weiten (Abstände >5 cm und <30 cm), sowie ungünstige Befestigung von Heunetzen, Kriechströme oder für Pferde erreichbare offene Leitungen.
4. Die Heuraufen
- Für den aktuellen Pferdebestand sind genügend Fressplätze vorhanden. Um aggressive Auseinandersetzungen und die Verdrängung rangniedriger Pferde zu vermeiden, sollte das Tier-Fressplatz-Verhältnis idealerweise bei mindestens 1 : 2 liegen.
- Die Raufen sind überdacht. Alle Überdachungen sind intakt und dicht. Eine Überdachung der Raufe verhindert, dass das Futter im Regen nass wird und verdirbt. Wichtig ist, dass Dächer hoch genug sind, um das Anstoßen mit dem Kopf zu verhindern.
- Die Dachüberstände sind groß genug angelegt. Eine länger andauernde Teildurchnässung des Körpers ist unnatürlich und birgt Krankheitsrisiken, daher sollte der gesamte Pferderumpf durch den Dachüberstand geschützt werden können.