Rückkehr des Wolfes

Wolf bei Münster gesichtet

Auf einem Acker im Münsterland wurde Am Donnerstag der vergangenen Woche ein Wolf gesichtet. Das Landesumweltamt und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes bestätigten die Beobachtung zweier Autofahrer.

An einer Landesstraße zwischen Albersloh und Sendenhorst – vor den Toren Münsters – fotografierte am Donnerstag, 26. Januar, gegen 10.15 Uhr am Vormittag, ein Autofahrer einen Wolf auf einem Acker. Ein weiterer Autofahrer beobachtete wenig später, wie der Wolf die Straße überquerte und dann im Wald verschwand.

Der Beobachtungsort wurde von der regional zuständigen Luchs- und Wolfsberaterin Jutta Luig-Beilmann auf weitere Spuren untersucht. Die Einschätzung des Landesumweltamtes (LANUV), dass diese Aufnahmen einen Wolf zeigen, wurde von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bestätigt. Zur Herkunft des Tieres, zum Alter oder zum Geschlecht können derzeit keine Angaben gemacht werden, teilt das Landesumweltamt LANUV mit.

Auf freiem Feld und am hellichten Tag: Bei Albersloh, Kreis Warendorf wurde dieser Wolf von Autofahrern beobachtet und fotografiert.. (Bildquelle: Mirko Teigeler – LANUV)

Die Behörde hatte nach eigener Aussage bereits mit Wolfbeobachtungen in diesen Wochen gerechnet. Denn jetzt ist die Zeit, in der die Jungwölfe das Rudel verlassen und auf Wanderungen gehen. Es lässt sich nicht vorhersagen, ob ein Wolf nur kurz auf der Durchreise ist oder sich längere Zeit in einer Region aufhalten wird. Wölfe sind ausdauernde Läufer und können pro Nacht über 40 Kilometern zurücklegen.

Gelegentlich auch bei Tag unterwegs

Wölfe sind nicht generell nachtaktiv, es ist daher laut dem LANUV nicht ungewöhnlich, wenn sie gelegentlich auch bei Tageslicht unterwegs sind. Wölfe leben nicht nur im Wald sondern auch in offenen und halboffenen Landschaften. Bei Wanderungen kommen sie zwangsläufig durch besiedelte Gebiete, ohne diese gezielt aufzusuchen. In besiedelten Gebieten und auf Verkehrswegen sind viele Menschen unterwegs. Daher sind Beobachtungen bei Tageslicht in besiedelten Gebieten und entlang von Straßen wahrscheinlicher und häufiger als Sichtbeobachtungen bei Nacht im geschlossenen Wald, obwohl die Wölfe meistens in der Dämmerung und bei Dunkelheit und abseits besiedelter Bereiche unterwegs sind.

Abwandernde Jungwölfe sind unerfahren und nicht ortskundig. In der offenen Kulturlandschaft fehlen ihnen sichere und ungestörte Rückzugsgebiete. Die Wahrscheinlichkeit, aufgescheucht und gesehen zu werden, ist dann deutlich größer.