WLV zieht Erntebilanz

Die Getreide-und Rapsernte hat die Erwartungen der Landwirte in Westfalen-Lippe nicht erfüllt, dieses Fazit zog der Präsident des WLV, Johannes Röring, auf der Ernte-Pressekonferenz des WLV.

Die Getreide-und Rapsernte hat die Erwartungen der Landwirte in Westfalen-Lippe nicht erfüllt, dieses Fazit zog der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring, auf der Ernte-Pressekonferenz des WLV.

Darüber hinaus beschrieb er die derzeitige Stimmung bei den Bauern als weiterhin gedrückt. Gründe dafür sind die zum Teil desolaten Erzeugerpreise bei Milch und Getreide sowie kostentreibende Auflagen und anhaltende Kritik an der modernen Landwirtschaft.

Wetterkapriolen bereiten Schwierigkeiten

Rückblickend hielt das Jahr 2016 einige Überraschungen für die Landwirte bereit und hat Ackerbauern nach Einschätzung des Präsidenten stark gefordert. Nach einer guten Getreideaussaat und einem weitgehend milden Winter führte ein zunächst trockenes Frühjahr sowie ein sehr nasser und kalter Frühsommer zu einem enormen Krankheitsdruck in den Getreide- aber auch Kartoffelbeständen.

Auch die Erntebedingungen waren alles andere als gut. Nur durch den Einsatz moderner, schlagkräftiger Erntetechnik war es möglich, das Getreide in den kurzen Schönwetterperioden vom Halm zu holen. Röring brachte die bisherige Ernte mit den Worten: „Erträge unbefriedigend, Qualität mäßig, Preise enttäuschend“, auf den Punkt.

Mehrjährig gute Ernten drücken die Preise

Der WLV schätzt den durchschnittlichen Getreideertrag 2016 in Westfalen-Lippe auf 73 dt/ha. Die Ernte liegt damit etwa 10 % unter den Ergebnis von 2015 und 4 % über dem Mittelwert der Jahre 2010 bis 2015. Winterraps rangiert bei 33 dt/ha, was einem Minus von 16 % entspricht. Besonders gravierende Rückgänge zeichnen sich bei Körner- und Silomais ab. Gegenüber 2015 wie auch im Vergleich zu den Jahren 2010 bis 2015 werden hier Ertragseinbußen in einer Größenordnung von 17 bis 24 % erwartet.

Geringe Erträge aufgrund nicht zu beeinflussender Wetterbedingungen sind eine Sache. Gegenwärtig gehen sie jedoch mit niedrigen Produktpreisen einher und das schmerzt, wie Röring bekannte. Verantwortlich dafür sind die weltweit im vierten Jahr hintereinander guten Getreideernten. Die Vorratsspeicher sind gut gefüllt, die Erzeugerpreise für Getreide entsprechend niedrig.

Junge Landwirte wollen Anerkennung

Für westfälisch-lippische Landwirte ist neben den Preisen die Akzeptanz ihrer Arbeit wichtig. „Das bewegt manche junge Landwirte mehr als die Produktpreise“, schilderte Röring die Stimmung bei den Landwirten der nächsten Generation. „Deshalb müssen wir die Landwirte mit den Kunden versöhnen“, forderte er. Landwirte sind dazu bereit, brauchen aber Unterstützung und Zeit, um offene Fragen zu klären. Wob