Wisente wieder "auf freiem Fuß"

Damit mussten die Waldbauern im Rothaargebirge rechnen: Das Landgericht Arnsberg hat die einstweilige Verfügung des Amtsgerichtes Schmallenberg Mitte dieser Woche zunächst wieder außer Kraft gesetzt. Damit dürfen die vom Trägerverein ausgesetzten Wisente wieder frei durch die Wälder auch der privaten Waldbesitzer streifen und dort Schäden anrichten.

Wie Anfang Oktober berichtet, hat Waldbauer Hermann-Josef Vogt vor dem Amtsgericht eine einstweilige Verfügung erstritten, weil die Wisente seine Buchen geschält und hohe Schäden verursacht haben. Er will dies nicht länger hinnehmen, obwohl ihm der Trägerverein Schadenersatz zugesagt hat und zum Teil auch schon überwiesen worden ist.

Viele Waldbauern im Raum Bad Berleburg/Schmallenberg befürchten, in Zukunft auf ihren Schäden sitzen zu bleiben. Zudem sorgen sich Waldbauern und Bürger um die Sicherheit etwa im Straßenverkehr, der Wanderer und der Forstarbeiter.

Sicherheitsleistung von 10.000 €

Das Amtsgericht hatte dem Trägerverein aufgegeben, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, dass die Wisente die Waldflächen von Vogt nicht mehr betreten. Doch das Landgericht hat die einstweilige Verfügung jetzt wieder außer Kraft gesetzt. Damit dürfen die Wisente wieder frei in den Wäldern umherstreifen.

Für die Aussetzung musste der Verein eine Sicherheitsleistung von 10 000 € beibringen, wie die „Westfalenpost“ berichtet. Bis zum 8. Dezember muss der Verein seine Berufung begründen. Danach wird das Landgericht den Termin für die Hauptverhandlung festlegen.

Umstrittenes Projekt

Seit April 2013 streifen etwa zwölf Wisente frei durchs Rothaargebirge. Das geförderte Projekt ist in der Region jedoch höchst umstritten. Nach Ansicht der Waldbauern sind die Wisente keine „herrenlosen Tiere“, wie es der Trägerverein behauptet. Auch das Amtsgericht widersprach dieser These. Denn die Wisente werden vom Verein betreut und zum Beispiel veterinärmedizinisch behandelt.

Man darf gespannt sein, wie die juristische Auseinandersetzung am Ende ausgeht. Vor dem Landgericht Arnsberg haben weitere Waldbesitzer wegen der Schäden in ihren Buchenbeständen geklagt. As