Windkraft: NRW setzt auf Repowering

Nordrhein-Westfalen kann seine Klimaschutzziele nur durch eine verstärkte Nutzung der Windenergie einschließlich des Repowerings, also des Tauschens alter gegen neue Anlagen, erreichen. Das hat Landwirtschaftsminister Johannes Remmel auf der Veranstaltung "Windenergie und Repowering" erklärt, die die EnergieAgentur.NRW vergangene Woche in Aachen ausgerichtet hat.

Durch das Repowering "stärken wir unsere Region als modernen Energieerzeuger", betonte der Ressortchef. Die Kommunen profitierten durch steigende Gewerbesteuereinnahmen und zusätzliche Arbeitsplätze. Die Modernisierung steigere die Effizienz der Anlagen, den Stromertrag und letztlich die Erlöse für die Anlagenbetreiber. Darüber hinaus trage das Repowering auch zu einer Konzentration im Landschaftsbild bei, wenn viele verstreut stehende Anlagen abgebaut und neue Anlagen mit gleicher Höhe an einem Ort konzen­triert würden.

Hürde für den Ausbau

Der Windenergie­experte Gerd Marx von der EnergieAgentur.NRW bekräftigte: "Es lohnt sich auch unter energetischen und ökonomischen Gesichtspunkten, leistungsschwache Alt-Anlagen zu ersetzen, auch schon vor Ablauf der ursprünglich veranschlagten technischen 'Lebensdauer'". Der Stromertrag vervielfache sich, wenn eine Alt-Anlage durch eine Anlage mit doppelten Rotordurchmesser ersetzt werde.

Dass Repowering von zunehmender Bedeutung im planerischen Prozess ist, zeigt der Zwischenbericht der Studie "Repowering in NRW 2012 - Stand und Perspektiven" des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR), der auf der Veranstaltung vorgestellt wurde. Die Studie weist aber auch auf Hemmnisse beim Ausbau hin. Demnach können der Artenschutz, der Interessenausgleich und die Akzeptanz in der Bevölkerung die Umsetzung der Vorhaben behindern.

Vier Prozent Stromenergie aus Windkraft

Derzeit verrichten in Nordrhein-­Westfalen rund 2900 Windenergieanlagen ihren Dienst. Die Leistung beträgt 3386 MW. Damit wurde 2012 wurde eine Windstrommenge von 5,6 Terawattstunden (twh) erzeugt. Damit lieferten die Windenergieanlagen etwa 4 % des in NRW verbrauchten Stroms. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Anteil bis 2020 auf 15 % zu erhöhen. Nach Berechnungen der Deutschen WindGuard ist die Vorgabe erreichbar, ohne dass dafür komplett neue Anlagen gebaut werden müssen. Die Energieproduktion der landesweit 2820 bereits existierenden Anlagen könne durch den Zubau moderner Großanlagen der 3,5 Megawatt (MW)-­Klasse sowie durch Repowering von Anlagen, die älter als 15 Jahre sind, erhöht werden. AgE