Welche Form der Landwirtschaft ist klimaschonender?

Klimaschutz ist eines der großen Themen unserer Zeit. In diesem Zusammenhang ist auch die Landwirtschaft immer wieder Gegenstand der Diskussion. Bisher gab es jedoch keine belastbaren Daten, ob die konventionelle oder ökologische Landbewirtschaftung besser geeignet ist, Klimaschutzstrategien zu unterstützen.

Das Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig hat nun in Zusammenarbeit mit mehreren deutschen Universitäten sowie der Bioland Beratung ein dreijähriges Projekt abgeschlossen, in dem untersucht wurde, welche Form der Landwirtschaft, ökologisch oder konventionell, klimaschonender ist.

Im Rahmen des Verbundprojektes wurden auf 80 landwirtschaftlichen Betrieben in vier Regionen Deutschlands detaillierte Messungen durchgeführt. Das Ergebnis: Im konventionellen Pflanzenbau ist der Energieeinsatz mit 13 Gigajoule/ha zwar fast doppelt so hoch wie auf ökologisch bewirtschafteten Äckern, durch die geringeren Erträge war der Gesamtenergieeinsatz pro Getreideeinheit nur unwesentlich geringer als in der konventionellen Produktion.

Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in der CO2-Äquivalente/ha wider. Mit 2.547 kg/ha wurde auf konventionellen Flächen mehr als doppelt so viel Treibhausgas freigesetzt als im Ökolandbau. Die niedrigeren Erträge führen auch hier zu einer Annäherung beider Systeme. Die Forscher weisen in der Studie darauf hin, dass die Schwankungsbreite der Ergebnisse auf den ökologischen Betrieben deutlich größer als auf den konventionellen war. Zudem hängt die absolute Menge an freigesetzten Treibhausgasen nicht so sehr von der Betriebsform als vielmehr vom Management ab.

Bei Milchvieh ist die Situation differenzierter

Weniger eindeutig stellt sich die Situation bei den Milchviehbetrieben dar. Gemessen an einer vergleichbaren Lebenseffizienz (kg Milch pro Lebenstag) stoßen Kühe sehr unterschiedliche Mengen CO2 aus. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass konventionell wirtschaftende Betriebe mit hohen Emissionswerten von Ökobetrieben lernen sollten.

Umgedreht erreichen Ökobetriebe bei gleichem Treibhausgasausstoß eine schlechtere Lebenseffizienz. Das heißt, hier lohnt es für Ökolandwirte, sich Tricks bei den guten konventionellen Betrieben abzuschauen, die die gleiche niedrige Menge CO2 produzieren, dabei aber eine wesentlich größere Menge Milch pro Kuh und Lebenstag ermelken. Wob


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