Tierschützer werben für Fleischkonzern

Laut Statistischem Bundesamt leben 4,3 % der Bevölkerung Vegetarisch, 0,7 % und damit knapp 60.000 Menschen vegan.

In den Kühlregalen der Supermärkte häufen sich Fleischersatzprodukte. Vom vegetarischen Hack, über Mortadella bis zur Wurst oder zum Schnitzel, alles gibt es jetzt auch „veggie“. Die Produkte sehen ihrem fleischhaltigen „Original“ sehr ähnlich. Da scheint es für die Fleischindustrie nahe zu liegen, in diesen Markt einzusteigen. Rügenwalder, Wiesenhof sowie die Tönnies-Marken Tillmans und Zur Mühlen haben bereits fleischlose Produkte im Sortiment.

Dank der vegetarischen „Wurst“ kommt die Fleischindustrie neuerdings auch mit Tierschutzverbänden ins Gespräch. Rügenwalder beispielsweise hat sich für seinen „Vegetarischen Schinken Spicker“ Unterstützung beim Vegetarierbund Deutschland geholt. Werbewirksam ist das Label der Organisation auf der Internetseite des Fleischverarbeiters zu finden.

Auch Wiesenhof – durch den „Geflügelskandal“ bekannt geworden – verhandelt zur Zeit mit einer Nichtregierungsorganisation über ein Label für seine vegetarischen Produkte. Ausgerechnet Peta, der Tierschutzverein, der die Missstände des Unternehmens aufgedeckt hat, verhandelt seit Oktober mit dem Geflügelfleischproduzenten. Christina Göhner