Schmallenberg-Virus: EU gibt 3 Mio. € zum Forschen

Die Europäische Kommission stellt zusätzliche Forschungsmittel zur Untersuchung des Schmallenberg-Virus bereit. Wie die Brüsseler Behörde am Dienstag vergangener Woche mitteilte, wurden annähernd 3 Mio. € vorgemerkt, um insgesamt 14 Studien in Deutschland und sechs weiteren EU-Mitgliedstaaten zu bezuschussen.

Dabei sollen Wissenslücken in drei Kernbereichen geschlossen werden: 1. Ursachen der Erkrankung, 2. Übertragungswege und 3. Entwicklung großflächiger Testmethoden. Von den Forschungsanträgen wurden elf als Gemeinschaftsprojekte mehrerer Mitgliedstaaten eingereicht, auch im Hinblick darauf, eine möglichst große Datenbasis zu nutzen. Die EU übernimmt die Hälfte der Kosten. Ergebnisse dürften im Frühjahr 2014 vorliegen.

Das Schmallenberg-Virus ist sogenannter Orthobunyavirus, das eine enge Verwandtschaft zu Viren der Simbu-Serogruppe aufweist, zu der auch das in Südostasien und Ozeanien bekannte Akabane-Virus gehört. Der Erreger befällt Wiederkäuer, löst dort in der Regel milde Krankheitssysmptome aus, kann aber den Föten trächtiger Tiere gefährlich werden. Er wurde offenbar im vergangenen Sommer über Stechmücken erstmals großflächig in Europa verteilt. Während dieses Frühjahrs kam es zu ungewöhnlich vielen Geburten missgebildeter oder toter Lämmer.

Allerdings betont die Kommission, dass die Summe der Fälle gemessen an der Gesamtzahl der Tiere trotzdem sehr gering sei. Dem Ruf nach einer EU-weiten Meldepflicht, wodurch Entschädigungen an betroffene Betriebe ermöglicht würden, kam sie deshalb bislang nicht nach. Laut Angaben des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) wurde das Schmallenberg-Virus in Deutschland bis zum Montag vergangener Woche bei Tieren aus 1.389 Betrieben festgestellt, darunter 492 Rinder-, 851 Schaf- und 46 Ziegenhaltungen. AgE