Remmel plädiert für mehr Nachhaltigkeit

Nachhaltiges Wirtschaften hat Umweltminister Johannes Remmel in den Mittelpunkt seiner Ansprache zum Erntedankfest gestellt. Am Freitagabend sprach er vor mehr als 100 geladenen Gästen bei einem Empfang auf Burg Vischering in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) im Anschluss an einen ökumenischen Gottesdienst.

Keine Kuschelveranstaltung

Auch die heute oft bemühte Nachhaltigkeit sei keine Kuschelveranstaltung, stellte Remmel klar; es gebe immer auch Interessenkonflikte. Nützen und Schützen müssten aber in einem Gleichgewicht stehen, um Natur und Umwelt nicht zu gefährden oder zu schädigen. Darüber hinaus sei es falsch, immer nur Landwirtschaft und Verbraucher als Beteiligte der Lebensmittelversorgung zu sehen. Verarbeiter und Handel gehörten genauso dazu und trügen Verantwortung.

Erklärtes Ziel der Landesregierung ist nach Remmel eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft. Die aber sei durch den aktuellen wirtschaftlichen Druck bedroht. Milch- und Fleischpreise, die nicht einmal die Produktionskosten der Landwirte deckten, seien ein Skandal, stellte der Grünen-Politiker fest. Sie seien nicht gut für Umwelt und Tiere, vor allem aber brächen Sie den landwirtschaftlichen Betrieben das Genick. Er forderte deshalb ein Bündnis für „gute und gerechte Preise“; ähnlich wie beim Mindestlohn müsse es auch einen Mindestpreis für gut erzeugte Lebensmittel geben.

Kriseninstrumente nötig

Für die besonders betroffenen Märkte fordert Remmel wirksame Kriseninstrumente. Außerdem plädierte er dafür, die Bio- und Regionalvermarktung auszubauen . Und ganz allgemein sei wünschenswert, dass die Dankbarkeit für die scheinbar selbstverständliche Versorgung mit Lebensmitteln über den Tag des Erntedankfestes hinaus bestehen bleibe. ri