Pferdestammbuch: Kein einfaches Jahr

Das Jahr 2009 war kein einfaches Jahr. Die Wirtschaftskrise bekam auch das Westfälische Pferdestammbuch zu spüren – vor allem beim Umsatzrückgang bei den Reitpferde-Auktionen. Gekennzeichnet war das Jahr auch durch einen härteren Konkurrenzkampf unter den Pferdeverbänden aufgrund des Wegfalls der „Landesgrenzen“, wie Gustav Meyer zu Hartum, Vorsitzender des Westfälischen Pferdestammbuchs, am Montag dieser Woche auf der Delegiertenversammlung in der Halle Münsterland in Münster sagte.

Aus sportlicher und züchterischer Sicht war das vergangene Jahr jedoch erfreulich. So verwies Dr. Friedrich Marahrens, Zuchtleiter beim Westfälischen Pferdestammbuch, in seinem Jahresbericht auf einige besondere westfälische Kandidaten hin, beispielsweise den Donnerhall-Sohn Damon Hill NRW, der die westfälische Rangliste in der Dressur rangiert nach Preisgeldern 2009 anführt. Im Springen hatte All Inclusive NRW von Arpeggio 2009 das meiste Geld gesammelt. Bei den Reitponys sicherte sich Giovanni von Top Nonstop die höchste Jahresgewinnsumme.

Viel Anerkennung in anderen Verbänden erhielt die jüngste Reitpferdekörung. Wie der Zuchtleiter sagte, ist es zwar gut für die Züchter, dass die Spitzenhengste nicht verkauft wurden, allerdings trug dies zum Umsatzrückgang bei den Auktionen bei, der im vergangenen Jahr einen Gesamtbetrag von 1,8 Mio. € ausmachte.

Neben dem Hengstaufzüchterpreis, der in diesem Jahr an Alfons Baumann aus Rees unter anderem für seine Hengste Farewell I bis IV und Licosto vergeben wurde, hat das Pferdestammbuch zusätzlich noch einen neuen Preis – Züchter des Jahres – geschaffen. Als erster Preisträger für die Rasse Reitpferde wurde die Zuchtgemeinschaft Albrecht und Uta Meyer zu Hölsen aus Bad Salzuflen für die Erfolge der Stute Peu a Peu von Polydor mit einer Pferdestatue geehrt. Heiner Bertels aus Spelle wurde als Züchter des Jahres bei den übrigen Rassen dank seiner erfolgreichen Reitponystute Golden Girl von FS Don‘t Worry ausgezeichnet.

  • Ein Blick in die Zuchtstatistik zeigt, dass 2009 der Reitpferdehengst Camal L mit 210 Bedeckungen bzw. Besamungen der erfolgreichsteVererber im westfälischen Zuchtgebiet war. Auf Platz 2 folgte Flanagan mit 204 und auf Platz 3 Lissaro mit 140 Stück.
  • Bei den Kaltblütern sind der Hengst Helmut mit 25 Bedeckungen und bei den Reitponys Top Champy mit 56 Stück am meisten gefragt. An der Spitze stehen Alabaster B mit 46 Bedeckungen bei den Haflingern, Ljosvaengur f. Vestmose bei den Isländern (10), Joker vom Kleefeld bei den Shetlands (10) und Ismo bei den Pintos (17).
  • Betrachtet man die Nachkommen-Rangliste für das Jahr 2009 belegen Coronas mit 224 Fohlen und Arpeggio mit 138 Fohlen die Spitzenplätze . Bei den Reitponys steht Top Champy mit 50 Fohlen vorne. 15 Nachkommen hat der Kaltbluthengst Helmut, 21 der Haflingerhengst Wunderknabe sowie 16 der Isländer Gandur v.d. Igelburg.

Nach 20 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für das Westfälische Pferdestammbuch, legte Ludger Schulze Tomberge aus Senden sein Amt aus Altersgründen nieder. Als seinen Nachfolger wählten die Delegierten den 37-jährigen Hendrik Schulte-Märter aus Soest in den Vorstand. Daneben wurde Vorstandsmitglied August Wilhelm Schmale aus Espelkamp in seinem Amt bestätigt.

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in Wochenblatt-Folge 16.
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