Pferde mit Berufung

Merlin ist ein besonders Pferd. Der elfjährige Schwarzwälder Kaltblutwallach wird als Therapiepferd auf dem integrativen Reitbetrieb Spelberghof in Bochum für das Therapeutische Reiten mit geistig- und lernbehinderten Kindern und Erwachsenen eingesetzt. Hierfür ist nicht jedes Pferd geeignet.

„Therapiepferde müssen einen ruhigen, geduldigen, aber dennoch sensiblen Charakter haben“, erklärt Reittherapeutin Susanne Stimper. Diese Eigenschaften sind wichtiger als jede Abstammung auf dem Papier. Dass auch die Rasse nicht entscheidend ist, macht ein Blick auf Merlins „Kollegen“ deutlich: Lagao ist ein Rheinländer, der Wallach Kalimero ein Knappstruppermix und Hanni eine Haflingerstute. „Meistens werden aber Robustpferde mittlerer Größe als Therapiepferde eingesetzt. Vorausgesetzt, sie sind Gewichtsträger, haben ein freundliches Wesen und einen gleichmäßigen Schritt. Gut ist natürlich, wenn sie noch individuell aussehen“, sagt die Reittherapeutin.

Merlin ist der ruhigste unter den Therapiepferden und daher bei vielen der sogenannten Klienten beliebt. So bleibt der Wallach auch entspannt im Schritt, als sein Reiter plötzlich anfängt, vor Freude Laute von sich zu geben. Anscheinend angenehm empfindet es Merlin, wenn ihn sein Reiter immer wieder berührt – jedenfalls deutet nichts an der Körperhaltung des Kaltbluts darauf hin, dass der Wallach alles nur erduldet, weil er gut ausgebildet ist.

„Unsere Pferde werden für die Therapie in der Regel nicht mehr als drei Stunden am Tag eingesetzt. Das ist wichtig, denn Therapiearbeit ist für das Pferd anstrengend. Als Ausgleich werden die Pferde von einer Pferdewirtin und mir bewegt. Untergebracht sind sie in Paddockboxen mit täglichem Weidegang“, betont Susanne Stimper. KB

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in Wochenblatt-Folge 46/2011 auf Seite 40/41.