Pacht in Nordrhein-Westfalen am teuersten

Die Pächter landwirtschaftlicher Nutzflächen müssen bundesweit in Nordrhein-Westfalen am tiefsten in die Tasche greifen / In Ostdeutschland steigen die Preise

2010 mussten für nordrhein-westfälische Ackerflächen im Schnitt 526 €/ha an den Verpächter gezahlt werden; für Grünland wurde ein Jahresbeitrag von 254 €/ha fällig. Das teilt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mit. Damit war der Pachtzins fast viermal so hoch wie in Brandenburg, wo die „Bodenmiete“ für einen Hektar Ackerland bei 125 € und für Grünland bei 78 € lag.

In den neuen Bundesländern war nach Angaben des RLV im vergangenen Jahrzehnt – von einem niedrigen Niveau her kommend – ein deutlicher Anstieg der Pachtpreise festzustellen. So mussten Neupächter in Ostdeutschland 2010 durchschnittlich 166 €/ha aufwenden; in Westdeutschland lag der Pachtzins mit 347 €/ha allerdings auch damals noch etwa doppelt so hoch.

Wie der Landesbauernverband weiter mitteilte, hat die „Miete von Agrarflächen“ in der deutschen Landwirtschaft an Bedeutung hinzugewonnen. Der Anteil der Pachtgrundstücke an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche im früheren Bundesgebiet ist von 42,5 % im Jahr 1998 auf 60 % im Jahr 2010 gestiegen. Nach RLV-Angaben werden die Pachtzinsen traditionell am 11. November, dem Sankt Martins-Tag, beglichen. AgE