Ohne Mais wird die Futterration teurer

In NRW werden mittlerweile 260.000 ha Mais angebaut. Dennoch ist die Verteilung regional sehr unterschiedlich. Während in Veredlungsregionen wie den Kreisen Borken und Steinfurt auf knapp 50 % der landwirtschaftlichen Fläche Mais angebaut wird, sind es in den Ackerbaugebieten nur 9 % und in den Mittelgebirgsregionen 13 %.

Dank Hybridsorten und Häckslern konnte sich die Pflanze zu einer "Erfolgsstory auf dem Land" entwickeln, wie Dr. Waltraud Ruland von der Landwirtschaftskammer NRW am Mittwoch dieser Woche auf dem Ackerbauforum auf den Agrar Unternehmertagen in Münster sagte. Obwohl Mais sowohl in der Tierfütterung als auch beim Biogas eine wichtige Rolle spielt, ist diese Kulturpflanze nicht unumstritten: Sie gilt als Bedrohung für Boden und Gewässer und steht für ein monotones Landschaftsbild. Zudem nehmen Krankheiten und Erreger zu. Doch gibt es Alternativen zum Mais?

In der Milchviehfütterung kann Mais problemlos vor allem durch Ganzpflanzensilage, Feldgras und Luzerne ersetzt werden und in der Bullenmast durch den Einsatz von bis zu 30 % Grassilage in der Ration. Allerdings verwies Dr. Martin Pries von der Landwirtschaftskammer NRW darauf, dass die Rationen teurer werden. So bewegen sich beispielsweise die Futterkosten bei 3,06 €/Kuh und Tag, wenn 30 kg Maissilage gefüttert werden. Wird der Anteil an Mais um die Hälfte reduziert, steigen die Kosten auf 3,43 €/Kuh und Tag. Nicht unterschätzt werden sollte auch der höhere Arbeitsaufwand für den Landwirt, wenn er mit mehreren Futtermitteln hantiertieren muss. KB