Niedersachsen verteidigt Spitzenposition im Agrarsektor

Niedersachsen hat seine Spitzenposition in der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland behauptet. Allerdings hat das nördliche Bundesland bei den landwirtschaftlichen Verkaufserlösen 1,2 % seines Vorsprungs gegenüber dem Mitkonkurrenten Bayern eingebüßt.

Dieses Erkenntnis ergibt sich aus der jüngsten regionalen landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für das Jahr 2010, die das Statistische Landesamt Baden-Württemberg veröffentlicht hat. Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einem Hinweis darauf weiter mitteilte, verringerte sich der Vorsprung des Bundeslandes vor allem durch die erheblichen Erlöseinbußen, die 2010 bei Schweine- und Geflügelerzeugnissen hinzunehmen waren. Dennoch habe im Berichtsjahr der niedersächsische Anteil an den bundesweiten Verkaufserlösen immerhin noch bei 21,2 % und damit um 4 % höher als der bayerische gelegen.

Die Kammer wies nach Auswertung der aktuellen Zahlen zudem darauf hin, dass die 2009 infolge der Wirtschaftskrise entstandene Talsohle durchschritten sei, aber noch nicht alle Erzeugnisse wieder hätten zulegen können. Eine positive Entwicklung liege für Getreide, Milch und Rinder vor, während es „ganz erhebliche“ Einbußen bei Schweinen und Geflügel gegeben habe, die vor allem zu Lasten der Veredlungsregion Weser-Ems gegangen seien. Zugute komme der niedersächsischen Landwirtschaft dabei jedoch, dass sie im gesamtdeutschen Vergleich breiter aufgestellt sei als beispielsweise Bayern.

So erzielten die Landwirte zwischen Ems und Elbe ihre Verkaufserlöse unter anderem über Kartoffeln, Gemüse, Baumschulen, Eier und Geflügel wesentlich vielseitiger. „Die Veredelung ist und bleibt jedoch mit Abstand das stärkste Segment der hiesigen Landwirtschaft“, stellte die Landwirtschaftskammer klar. Sie führte außerdem an, dass die durchschnittlichen Jahreserzeugerpreise für die pflanzlichen und tierischen Erzeugnisse ohne Berücksichtigung der Forstwirtschaft, Fischerei, der entkoppelten Direktzahlungen und der Erzeugung erneuerbarer Energien wie Biogas die Grundlage für die Berechnung bildeten. Ermittelt worden seien die Produktionswerte, Vorleistungen, Bruttowertschöpfung und Verkaufserlöse der Landwirtschaft. AgE