Neue Wege im „Agrarium“

Freilichtmuseum – das ist für viele gleichbedeutend mit Nostalgie und „Landleben in guter alter Zeit“. Dass es auch anders geht, zeigt neuerdings das Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf, Landkreis Harburg. Dort wurde am Wochenende nach gut zweijähriger Vorbereitung das „Agrarium“ eröffnet.

Auf rund 3000 m2 Fläche und über drei Etagen präsentiert es eine Ausstellung zur Landwirtschaft und zur Ernährung in der Moderne: Technik im Ackerbau und in der Viehhaltung, Antriebskräfte wie Dampfkraft, Elektrizität und Diesel, Konsum und Ernährungswirtschaft im Wandel – das sind nur einige der Themen.

Die Informationen werden in Filmen, digitalen Medien und zahlreichen Mitmachstationen vermittelt. Besucher können beispielsweise einen Mähdrescher(simulator) lenken, eine Kunststoffkuh melken oder auch durch einen Supermarkt der ersten Stunde stapfen.

Tipps für Besucher
Das Freilichtmuseum am Kiekeberg (Am Kiekeberg 1, 21224 Rosengarten-Ehestorf) ist ganzjährig dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet; fällt der Montag auf einen Feiertag, ist es ebenfalls geöffnet, so etwa am Pfingstmontag, 28. Mai. Eintritt 9 €, unter 18 Jahre frei. Weitere Infos unter Tel. (040) 7 90 17 60 und auf der Internetseite, die sich in zwei Sprachen an Leser wendet: hoch- und plattdeutsch!
//: www.kiekeberg-museum.de


Gefragte Praktiker

„Wir schauen nicht nur in die Vergangenheit, sondern schaffen immer aktuelle Bezüge und versuchen auch in die Zukunft der Landwirtschaft zu blicken“, erklärt Heike Duisberg vom Kiekeberg-Museum das Grundkonzept des Agrariums.
Die Ausstellung wurde mit zahlreichen Kooperationspartnern gestaltet. So war eine Reihe aktiver Landwirte beteiligt. Lohnunternehmer steuerten ihr Wissen rund um die Landtechnik bei – und mehr noch: Auf rund 300 m2 überdachter Außenfläche präsentieren sie Großmaschinen, die gerade nicht auf dem Feld benötigt werden.

Private Sponsoren mit im Boot

Das Museumsprojekt kostete nach offiziellen Angaben rund 5,7 Mio. €. Finanziert wurde diese Summe aus Mitteln der EU, des Landschaftsverbandes Lüneburg, des Landkreises, der Kommune sowie einer Reihe privater Sponsoren.

Das Freilichtmuseum am Kiekeberg, gegründet 1953, zeigt auf seinem rund 12 ha umfassenden Gelände mehr als 30 Bauernhöfe, Dorfhäuser und Handwerksbetriebe aus der Winsener Elbmarsch und der Lüneburger Heide. Die Gebäude stammen aus der Zeit zwischen 1600 und den 1950er-Jahren. Im Vorführbetrieb zu erleben sind eine Kornbrennerei und eine Bäckerei, eine Schmiede und eine Weberei. Str.