Neue Maiszünsler-Rasse

Seit einigen Jahren beunruhigt die zunehmende Ausbreitung einer neuen Maiszünsler-Rasse die Maisanbauer. Diese Rasse hat einen deutlich geringeren Temperaturbedarf, wodurch sie, im Gegensatz zum bekannten univoltinen Maiszünsler, in der Lage ist, zwei Generationen im Jahr hervorzubringen (bivoltin). Der zweite Falterflug dauert von Mitte Juli/Anfang August bis Mitte September an. Diese zweite Generation schädigt den Mais insbesondere durch Raupenfraß an den Kolben.
Bis 2005 war der Maiszünsler Ostrinia nubilalis in Baden-Württemberg ausschließlich univoltin. Erst 2006 trat die bivoltine Rasse mit zwei Generationen pro Jahr auf und breitet sich seitdem rasant aus. Im Rahmen des Maiszünsler-Monitoringprogramms des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) wurden zum Teil erhebliche Qualitäts- und Ernteeinbußen beobachtet.
Bekämpfungsmaßnahmen setzen momentan vor allem bei der ersten Generation der bivoltinen Rasse des Maiszünslers an. Diese fliegt etwas früher als die Falter der univoltinen Rasse in die Felder ein, also bereits Ende Mai. Folglich muss auch die Bekämpfung früher starten. Ebenso wie gegen die univoltinen Rassen werden Trichogramma-Schlupfwespen eingesetzt.
Um die Maiszünsler-Population insgesamt klein zu halten, empfiehlt das LTZ den Maisbauern außerdem ein konsequentes Erntereste-Management. Das Maisstroh sollte unmittelbar nach der Ernte gemulcht, zerkleinert und anschließend sorgfältig untergepflügt werden. Weiterhin kann ein engmaschiges Prognose- und Informationsnetz helfen, die Bekämpfungsstrategie zeitnah an das Vorkommen der bivoltinen Rasse anzupassen.