Nationalpark Teutoburger Wald: Diskussionen gehen weiter

„Nationalpark? Nein Danke!“, so lautete der Titel einer Veranstaltung, zu der die Bürgerbewegung „Unser Teutoburger Wald – Kein Nationalpark in Teutoburger Wald /Egge“ am Mittwoch vergangener Woche nach Altenbeken-Schwaney, Kreis Paderborn, eingeladen hatte. Wie bei zahlreichen Veranstaltungen zuvor, wurde über die geplante Ausweisung und die damit verbundenen Folgen informiert.

Zwei Tage später, am Freitag vergangener Woche, wurde das „Informationsbüro Nationalpark Ostwestfalen-Lippe“ in Bad Lippspringe, Kreis Paderborn, eröffnet. Im ehemaligen Forsthaus Steinbeke können sich von nun an jeweils mittwochs Bürger zum Thema Nationalpark informieren.

Wiederum einen Tag später, am Samstag vergangener Woche, nutzten Befürworter der Nationalpark-Pläne das Hermannsdenkmal auf dem Kamm des Teutoburger Waldes als Kulisse, um mit einem Banner für das Vorhaben zu werben.

Am kommenden Samstag, 21. Januar, machen wiederum die Nationalpark-Gegner mobil: Die Bürgerbewegung Unser Teutoburger Wald veranstaltet von 12 Uhr an in Detmold eine Demonstration gegen die Einrichtung eines Nationalparks.

Die Lipper befragen?

Unterdessen wird vor Ort zudem über den Vorschlag des SPD-Kreisvorsitzenden Dirk Becker diskutiert, Lippes Bürger selbst nach ihrer Meinung zum Nationalpark zu befragen. Nach Ansicht von Ralph Gerdes, Sprecher der Bürgerbewegung "Unser Teutoburger Wald", müsste dann aber zumindest die Gebietskulisse genau vorliegen. Und da über Privateigentum keine Bürgerbefragung durchgeführt werden könne, müssten aus der bisherigen Kulisse die Flächen von Stephan Prinz zur Lippe und von der Stadt Horn-Bad Meinberg herausgenommen werden.

Wird die Kulisse für den geplanten Nationalpark möglicherweise in südliche Richtung in den Raum Altenbeken, Lichtenau und Willebadessen verschoben? Diese Vermutung äußerte zumindest Jürgen Ruth, Vorsitzender der Bürgerbewegung "Unser Teutoburger Wald", bei der Versammlung in Schwaney. Dies würde auch erklären, warum NRW-Umweltminister Johannes Remmel dem Kreis Höxter eine Absage erteilt hat.

Doch selbst bei einer Beschränkung auf lippisches Gebiet, wären die Kreise Höxter und Paderborn indirekt dennoch betroffen – schließlich soll der Landesverband Lippe, der rund 3.700 ha seiner Waldfläche für den geplanten Nationalpark zur Verfügung stellen soll, als Ersatz Waldflächen außerhalb der lippischen Grenzen im Paderborner und Driburger Raum erhalten. Wie Ruth berichtete, seien die Flächenverhandlungen „im vollen Gang“. bp

Den ausführlichen Bericht lesen Sie in Wochenblatt-Folge 3/2012.