Milchviehfütterung: Mischen in Partnerschaft

Seit rund elf Jahren teilen sich vier Milchviehbetriebe im Sauerland einen Futtermischwagen. Die Betriebsleiter haben eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet und wollen ihre Kooperation nicht mehr missen.

Bei der Gestaltung der GbR und der täglichen Arbeitsroutinen haben die Milchviehhalter Dirk Bösinghaus, Ralf Brinkmann, Thomas Friedrich und Helmut Eckern vor allem auf Transparenz Wert gelegt, um eventuelle Konfliktquellen weitestgehend auszuschalten.

  • Der Futtermischwagen fährt jeden Tag eine feste Route. Für die GbR arbeiten mehrere Fahrer. Sie sind selbstständig, ihre Abrechnung erfolgt über den Betriebshilfsdienst (BHD) bzw. den Maschinenring. Vorteil: Die GbR muss keine Sozialabgaben leisten, sondern zahlt ihren Maschinenführern nur den Lohn in Höhe von 13,50 € pro Stunde.
  • Buchführung und Kostenabrechnung wurden ausgelagert: Der BHD übernimmt die monatliche Abrechnung der Kosten, eine Buchstelle die Buchhaltung. Um das GbR-eigene Konto kümmert sich Kooperationsmitglied Thomas Friedrich.
  • Die Abrechnung erfolgt für jeden Betrieb minutengenau: In einem Buch hält der Mischwagenfahrer fest, wie viel Zeit er auf jedem Betrieb fürs Füttern benötigt. Die Kosten für die Fahrten zwischen den Höfen werden auf alle Betriebe verteilt.
  • Der Mischwagen hat einen festen Standplatz auf dem Betrieb von Thomas und Thilo Friedrich. Dort befindet sich ein separates Fass mit Diesel, der nur für den Selbstfahrer genutzt wird. Friedrich kümmert sich auch darum, wenn die Maschine zur Inspektion oder Reparatur in die Werkstatt muss. Dabei hat er weitestgehend „freie Hand“ – für notwendige Reparaturen hält er keine Rücksprache mit seinen GbR-Kollegen.
  • Pflegearbeiten, wie Abschmieren oder Säubern der Maschine, obliegen den Fahrern. Sie tragen die Erledigung der Arbeiten in ein Notizbuch in der Führerkabine ein.
  • Was und wie viel gefüttert werden soll, bespricht jeder der Betriebsleiter direkt mit den Fahrern. DQ

Den ausführlichen Bericht über die Futtermischwagen-Kooperation lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 3/2011 auf Seite 40.