Milchpreise sind leicht gefallen

Die Auszahlung der Milchwerke in Nordrhein-Westfalen ist weiter gefallen. Fünf der sechs für unser Bundesland wichtigen Molkereigenossenschaften haben ihre Erzeugerpreise um jeweils 1,0 Cent/kg im Vergleich zum Vormonat zurückgenommen. Zwischen 28,50 und 31 Cent/kg liegen jetzt die Basispreise Für Milch der Güteklasse 1 mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. FrieslandCampina hielt den Grundpreis stabil bei 30 Cent/kg.

Unter Berücksichtigung aller Zuschläge für den höheren Fettgehalt, die Liefermenge von 500.000 kg pro Jahr und besondere Qualitätsmerkmale (S-Klasse, QMK, Landliebe) sowie der von den Bauern zu tragenden Kosten errechnen sich Vergleichspreise bei 4,2 % Fett zwischen 31,03 und 32,06 Cent/kg. Die Unterschiede zwischen den Milchwerken haben zwar etwas zugenommen, sind aber im Vergleich zu früheren Monaten und Jahren im Moment sehr klein.

Auch bundesweit lässt die Leistung der Molkereien nach. Im Norden der Republik zahlt die Osthusumer Molkerei in Witzwort den vermutlich niedrigsten Basispreis von nur noch 28 Cent/kg, während die Molkerei Ammerland immer noch 32 Cent/kg als Basis hält.

In Süddeutschland behaupten mehrere Milchverarbeiter weiter ihre sehr gute Position. Die Milchwerke Berchtesgadener Land halten ihre Auszahlung bei 4,0 % Fett und Güteklasse 1 weiter auf dem Niveau von 35,46 Cent/kg – und das seit dem August des vergangenen Jahres. Auch die Goldsteig-Käserei lag mit 34,85 Cent/kg nur einen guten halben Cent darunter.

Die Negativentwicklung der April-Milchpreise ist offenbar dem allgemein rückläufigen Trend auf dem Milchmarkt geschuldet. Die Preise für Butter, verschiedene Pulversorten und auch Käse haben sich Schritt für Schritt verschlechtert. Mit den der abgeschlossenen Konsummilch-Kontrakten im Lebensmittelhandel können die reduzierten April-Milchpreise nicht begründet werden. Die neuen Abgabepreise gelten erst für Lieferungen vom 1. Mai an. Nicht auszuschließen, dass im kommenden Monat die eine oder andere Molkerei nochmals kräftig streichen muss. ri