Mein Freund, der Feldhamster

Feldhamster haben als streng geschützte Art schon so manches Bauvorhaben zu Fall gebracht. Ist keines dieser possierlichen Tierchen in Sicht, kann man jetzt dank eines Internetangebotes nachhelfen. Doch aufgepasst: Manches ist auf den zweiten Blick anders als es scheint...

Ein C. Schrader aus 38154 Königslutter bietet unter „Feldhamsterverleih.de“ ein Komplettpaket in Sachen Blockade durch den Naturschutz an. Wer zum Beispiel eine Ortsumgehung blockieren oder einen Stallbau verhindern will, kann aus einer Palette von Angeboten wählen:

• Der wöchentliche Pauschalpreis für einen geliehenen Feldhamster, einzeln auf dem Acker ausgebracht, Hamsterbau vorbereitet, Pressearbeit (!) sowie Futterversorgung kostet 285,50 €.

• Die Ansiedlung einer Gruppe von ebenfalls streng geschützten Mausohr-Fledermäusen kostet pro Woche 306 € und das Ausbringen der Geburtshelferkröte (drei bis fünf Exemplare) in einem geeigneten Gewässer ist für 378,90 € zu haben.

• Zudem bietet Naturfreund Schrader Viertel-, Halbjahres- und Jahrespakete zum Beispiel für Feldhamsterbau-Imitationen zum Preis von 3210 € an, darin enthalten sind die Anlage von Imitationsbauten in der Ackerlandschaft, das Ausbringen von Hamsterspuren sowie deren regelmäßige Auffrischung.

• Als zusätzliche Serviceleistung können Baublockierer Presse- und Protestpakete buchen: Danach informiert der Anbieter die lokale Presse und Behörden über den Baufrevel, er bringt Protestplakate und Standtafeln an den Baustandorten an, verfasst bis zu sechs empörte Leserbriefe in zwei Monaten und schickt ein Petitionsschreiben an die Landesbehörden.

Angebot mit einem Augenzwinkern

Der Autor hat mit seinem Angebot auf den ersten Blick vielfach Empörung, beim genaueren Studium indes Heiterkeit ausgelöst. Zahlreiche Leser, auch Bäuerinnen und Landwirte aus dem Kreis Coesfeld, haben das Ganze offenkundig für bare Münze gehalten. In Wahrheit jedoch handelt es sich um einen Scherz, eine pfiffige Satire, um den „bürokratischen Ökowahnsinn“ in Deutschland auf die Schüppe zu nehmen.

Viele Leser, stellt C. Schrader im Impressum klar, hätten die Vermietung bedrohter Arten zu Blockadezwecken für möglich und tatsächlich anwendbar gehalten. Selbstverständlich könne man bei ihm weder Tiere noch Pflanzen mieten, die ganze Geschichte und die Logos des Feldhamsterverleihes seien frei erfunden. As