Ökologischer Maisanbau

Mais für Biokühe

Mais ist ein wichtiger Bestandteil in Rationen – auch für Biokühe. Der ökologische Anbau birgt jedoch Risiken, die es zu bewältigen gilt.

Die Argumente für den Maisanbau liegen auf der Hand: Die hohen Energie- und Stärkegehalte begünstigen eine höhere Futteraufnahme, eine höhere Milchleistung sowie eine bessere Persistenz. Christoph Drerup von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW) zeigte auf der Öko-Milchviehtagung auf Haus Düsse am Mittwoch anhand der Betriebszweigergebnisse auf, welche Rolle Mais für den Betriebserfolg spielt.

Höhere Grobfutterkosten

Der Vergleich der 91 Biobetriebe, die 2015/16 ausgewertet worden sind, zeigt, dass die Kosten pro kg Milch bei Betrieben mit Mais­anbau rund 3 Cent höher lagen als bei Betrieben, die nur Grassilage produzierten. „Damit ergeben sich Mehrkosten in der Produktion von 400 € – aber nur 500 kg mehr Milch“, erklärt Drerup die Ergebnisse. „Betriebswirtschaftlich scheint das wenig sinnvoll.“

Der Berater für ökologische Milcherzeugung hob aber auch die dafürsprechenden Argumente hervor: Zusätzlich zu den oben genannten Aspekten spricht die auf vielen Betrieben knappe Futterfläche für den Maisanbau: „Es ist wesentlich mehr Fläche notwendig, um den gleichen Energiegehalt aus Ackerkleegras, Grassilage oder Weide zu ernten“, brachte Drerup als Beispiele an. Außerdem sei Silomais eine wilkommene Ergänzung in der Fruchtfolge.

„Der Maisanbau ist in der Praxis nicht immer ein Erfolg“, gab der Berater zu. „Wenn der Anbau misslingt, steigen die Fütterungskosten – zum Beispiel durch den Zukauf von Futter.“

Anbau-Empfehlungen

Um möglichst viel Mais von einer Fläche zu ernten, sollten Biobetriebe unbedingt frühreife Sorten wählen, appellierte Markus Mücke von der LWK Niedersachsen an die Landwirte. „Im Ökolandbau sind die Saattermine häufig später als im konventionellen Bereich.“ Vor dem Saattermin ist eine sorgfältige Saatbettbereitung unausweichlich. „Ziel muss ein ebener Acker ohne tiefe Fahrspuren sein“, so Mücke. Das sei wichtig für den präzisen Einsatz der Beikraut-Regulierungstechnik. Bei Vergabe der Aussaat an den Lohnunternehmer sei dieser unbedingt auf folgende Punkte hinzuweisen:

  • Die korrekte Einstellung der Spurreißer am Sägerät und
  • exaktes Anschlussfahren.

„Zur Beikrautbekämpfung ist der Striegel ein unverzichtbares Gerät“, sagte der Berater. Die Hauptwirkung sei das verschütten, lockern und vertrocknen der Unkräuter bzw. Ungräser. Der Termin richtet sich nach der Größe des Beikrauts: „Am besten, Sie striegeln dann, wenn sich die nicht erwünschten Pflanzen im Fädchen-/Keimblatt- bis Einblattstadium befinden. Nur in diesen frühen Stadien können Sie bis zu 70 % beseitigen“, so Mücke. Im Ökomaisanbau seien vier bis sechs Arbeitsgänge für Striegeln und Hacken zur Unkrautbekämpfung üblich.

Eine zügige Jugendentwicklung des Maises ist wichtig für die Widerstandsfähigkeit gegen Auflaufkrankheiten, Drahtwurmfraß und Unkräuter. Wie diese erreicht werden kann und warum es auf den richtigen Aussaattermin ankommt, lesen Sie im vollständigen Beitrag in der Wochenblatt-Ausgabe 49.