Künftig Saatgut von Bayer?

Neben dem klassischen Pflanzenschutzgeschäft will Bayer CropScience zukünftig im Bereich BioScience seine Position auf dem Saatgutmarkt für Baumwolle, Raps, Reis und Gemüse weiter ausbauen.

Darüber hinaus plant das Unternehmen, auch bei Sojabohnen und Weizen signifikante Marktpositionen zu erreichen. Dies betonte Dr. Helmut Schramm, Geschäftsführer der Bayer CropScience Deutschland GmbH vor Journalisten in Neuss. Um diese Ziele zu erreichen, werde man die Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 722 Mio. € im Jahr 2010 um 20 % auf über 850 Mio. € im Jahr 2015 erhöhen.

Dass Bayer zukünftig dem Bereich BioScience eine große Bedeutung zumisst, wird auch daran deutlich, dass künftig die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in einem Verhältnis von 50 : 50 aufgeteilt werden. Das bedeutet, dass die Ausgaben für die chemische Forschung im Vergleich zu 2010 geringfügig zurückgefahren und dafür im Bereich Saatgut (BioScience) erhöht werden. „Allerdings bleibt das Forschungsbudget für Pflanzenschutz weiterhin das größte in Deutschland“, so Schramm.

Europäisches Weizenzucht-Zentrum geplant

Damit verfolgt das Unternehmen weiter sein Ziel, künftig Pflanzenschutz und Saatgut aus einer Hand anzubieten. Im Oktober vergangenen Jahres hatte Bayer das Raps-Saatgutgeschäft der Raps GbR mit Sitz in Grundhof in Schleswig-Holstein übernommen. Im Dezember mietete sich das Unternehmen im Biotechpark Gatersleben (Sachsen-Anhalt) ein. Dort soll ein Europäisches Weizenzucht-Zentrum entstehen. Neben der Entwicklung von Weizensorten mit höherem Ertrag und verbesserten Eigenschaften für den mitteleuropäischen Markt sollen von dort aus auch die gesamten Weizenzüchtungsaktivitäten in Europa gesteuert werden. ekg