Keine Gnade für SEPA-Muffel

Zwei Jahre hatten Verbraucher nun Zeit, sich an das einheitliche Zahlsystem aus SEPA, IBAN und BIC zu gewöhnen.

Doch die Umstellung bereitet Bankkunden nach wie vor Schwierigkeiten. „Wir bekommen immer noch viele Überweisungsaufträge auf Papier mit Kontonummer und Bankleitzahl eingereicht“, schildert Presse­sprecher Hermann-Josef Mergen von der Volksbank Münster die Situation.

Lesen Sie hier, was es mit SEPA, IBAN und BIC auf sich hat:
SEPA ist ein internationales Abkommen zum einheitlichen Zahlungsverkehr. Zwischen den 34 ­SEPA-
Mitgliedstaaten sind bargeldlose Euro-Zahlungen wie Überweisungen und Lastschriften schneller, sicherer und bequemer geworden.

IBAN ist eine internationale Kontonummer. In Deutschland hat sie 22 Stellen. Zuerst kommt die Länderkennung (z. B. „DE“ für deutsche Konten). Dann folgt die Prüfziffer, beispielsweise „22“. Sie soll vor Zahlendrehern schützen. Als Nächstes folgt die Bankleitzahl und danach die Kontonummer.

BIC ist ein international standardisierter Bank-Code. Bisher müssen Zahlungen außerhalb Deutschlands, aber innerhalb der SEPA-Länder zusätzlich mit der BIC versehen werden. Ab dem 1. Februar 2016 entfällt diese Pflicht, dann steuert die Hausbank den Code dazu.

Ab 1. Februar 2016 akzeptieren die Banken nur noch die internationale Kontonummer IBAN. Die Konsequenz: Falsch ausgefüllte Überweisungsbelege werden nicht mehr ausgeführt.

Derzeit unterstützen Bankmitarbeiter ihre Kunden noch beim Ausfüllen der Formulare und berichtigen falsch ausgefüllte Überweisungsträger. Doch mit dem Auslaufen der gesetzlichen Frist Ende Januar ist auch damit Schluss. Das kann für Kunden unangenehme Folgen haben, wenn beispielsweise Mahngebühren oder Verzugszinsen drohen, weil eine Rechnung nicht pünktlich bezahlt wurde.

Um Ärger zu vermeiden, sollten Bankkunden ihre alten Überweisungsträger entsorgen und nur noch neue Formulare ausfüllen. Für Geschäftsleute gilt: Die Geschäftspost muss die neuen Bankdaten – möglichst in übersichtlichen Viererschritten – enthalten, denn sonst ist es nicht verwunderlich, wenn Zahlungsaufforderungen nicht ankommen.

Ebenso wie die Postbank es plant, werden viele Geldhäuser ihre elektronischen Service-Terminals zum Stichtag abschalten. Hier konnten die Kunden bislang zwischen der Kontonummer und IBAN wählen bzw. die IBAN errechnen lassen. Einige Banken haben bereits Ernst gemacht. Bei comdirect zählt bereits seit Mitte November nur noch die IBAN. Stefanie Jaisfeld