ISN kritisiert „Verramschen“

Die Organisation kritisierte insbesondere, dass mit deutscher Herkunft und Qualität geworben, die Ware jedoch zeitgleich mit massiven Preisabschlägen verschleudert werde. Alle Versuche, den Mehrwert von deutschem Fleisch für den Verbraucher herauszustellen, würden so zunichte gemacht.

Fleisch „Made in Germany“ sei nicht nur ein Garant für Regionalität und Nachhaltigkeit, sondern auch in Sachen Rückverfolgbarkeit, Standards und Qualität von besonderem Wert, betonte die ISN. Nicht umsonst gewinne die heimische Ware nahezu im gesamten Handel an Bedeutung. Die Nachfrage für „5-D-Fleisch“, bei der die gesamte Produktion von der Geburt bis zur Schlachtung in Deutschland stattfinde, steige. Es sei schlichtweg eine falsche Politik, einerseits eine hohe Qualität des Fleisches von den Erzeugern einzufordern und dies in der Werbung herauszustellen, es aber gleichzeitig zu Tiefstpreisen zu verramschen.

Die ISN warnte, dass diese widersinnige Preispolitik in einer Abwärtsspirale münde, in der Fleisch und anderen landwirtschaftlichen Produkten in der Gesellschaft kein Wert mehr zugesprochen werde. Aus Sicht der Interessengemeinschaft entzieht sich der Lebensmitteleinzelhandel mit dieser Strategie auf Dauer auch die eigene Lieferbasis, denn deutsches Fleisch lasse sich mit den dadurch nach unten gedrückten Erzeugererlösen nicht kostendeckend produzieren. Allein in den vergangenen fünf Jahren habe ein Drittel der deutschen Sauenhalter ihren Betrieb aufgeben müssen. AgE