Insektizide verbieten?

Der Anbauverband Bioland hat von der Bundesregierung ein Verbot von Totalherbiziden und Insektiziden gefordert. Anlass waren die Ergebnisse von Untersuchungen, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) durchgeführt hatte. Danach gibt es in Agrarlandschaften nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren.

Bioland zufolge ist für den Rückgang der Vogelpopulation eine intensive Landwirtschaft mit Monokulturen und hochwirksamen Pflanzenschutzmitteln verantwortlich, die viele Wildkräuter und auf dem Acker lebende Insekten weitgehend vernichteten. Weniger Insekten bedeuteten also weniger Vögel, stellte Bioland fest. Beispielsweise sei der Bestand des Rebhuhns um 90 % zurückgegangen. Hingegen wirke sich Ökolandbau positiv auf die Artenvielfalt aus.

Unter den Forderungen an die Bundesregierung hin zu einer anderen Pflanzenschutzpolitik nennt der Mainzer Ökoverband zunächst ein Verbot von für Bienen und Insekten „besonders gefährlichen“ Pflanzenschutzmitteln aus der Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide sowie ein Verbot von Totalherbiziden wie Glyphosat.

Ferner verlangt Bioland eine Abkehr von der staatlichen Förderung für die pfluglose Bodenbearbeitung, da dies zu einem verstärkten Einsatz von Totalherbiziden führe. Schließlich pocht Bioland auf die Umsetzung des Ziels der Bundesregierung in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, 20 % der Agrarflächen in den nächsten Jahren auf Ökolandbau umzustellen; derzeit seien es 6 %.