Immer produktiver: die deutsche Landwirtschaft

Die deutsche Landwirtschaft hat es in den vergangenen Jahren geschafft, ihre Produktivität deutlich zu steigern; allein von 1991 bis 2011 stieg die Arbeitsproduktivität um 123 %. Darauf weist die Landwirtschaftliche Rentenbank in ihrem aktuellen Geschäftsbericht hin.

Vielfach sei es gelungen, Ökonomie und Nachhaltigkeit zu verbinden. Bei steigenden Erträgen hätten die Landwirte beispielsweise die Effizienz bei der Düngung verbessert, den Energieverbrauch gesenkt und zusätzliche Flächen für Umweltmaßnahmen bereitgestellt, hieß es auf der Bilanzpressekonferenz der Rentenbank. Während vor 100 Jahren ein Bauer nur vier Menschen ernährte und es selbst vor 50 Jahren gerade einmal zehn Menschen waren, sorge heute ein Landwirt dafür, dass 129 Menschen satt würden.

Stimmung ist positiv
Laut dem „Konjunktur- und Investitionsbarometers Agrar“ vom Dezember 2013 erwarten 55 % der Landwirte, dass sich die positive Ertragsentwicklung in ihrem Betrieb unverändert fortsetzen werde. Rund 11 % der Befragten gingen sogar von einer höheren Steigerung aus. Größere Betriebe beurteilen die Potenziale zur Ertragssteigerung sogar noch positiver als der Durchschnitt.

Die wesentlichen Voraussetzungen für diese Steigerung seien die zunehmende Spezialisierung und das Wachstum der Betriebe gewesen. Diese hätten es erlaubt, den technischen Fortschritt effizient zu nutzen. So habe beispielsweise der Durchschnittsertrag für Weizen in Deutschland vor gut hundert Jahren bei nur 18,5 dt/ha gelegen; heute seien es mit rund 75 dt/ha viermal so viel.

Die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr hat sich zwischen 1990 und 2012 von 4.700 kg auf 7.323 kg erhöht; bei intensiven Spitzenbetrieben falle die Steigerung sogar noch deutlich höher aus. Ermöglicht werde diese Entwicklung durch züchterische Fortschritte und hochwertiges Futter, aber auch durch Laufställe oder Melkroboter.

Die modernen Haltungsformen erhöhten das Tierwohl und führten gleichzeitig zu arbeitswirtschaftlichen Verbesserungen, betont die Rentenbank. Positive Effekte habe die Leistungssteigerung auch in Bezug auf den Umwelt- und Klimaschutz, denn die Futterverwertung verbessere sich und die Methan­bildung pro Kilogramm erzeugter Milch sinke. AgE


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