Immer mehr Hybriden

Die Vermehrung von Raps hat einen hohen Stellenwert in NRW. Nachdem die Vermehrungsflächen seit 2009 kontinuierlich zurückgegangen sind, ist zur Ernte 2012 im Vergleich zum Vorjahr wieder ein Anstieg von + 12,3 % zu verzeichnen. Insgesamt stehen 25 % der bundesweiten Vermehrungsflächen in NRW.

Beim Winterraps hat die Sortenvielfalt in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das Sortiment umfasst sowohl Linien- und Hybridsorten. Seit 2003 dominieren die Hybriden. Der Anteil von Hybridsorten an der Gesamtrapsvermehrung ist in dieser Zeit von knapp 50 % auf über 80 % angestiegen. Mit einem Anteil von 22 % steht die Sorte Avatar an erster Stelle, gefolgt von Visby mit 17 % (201 ha) und Sherpa mit 14 % (169 ha). Diese drei Hybridsorten nehmen zusammen mehr als die Hälfte der Vermehrungsflächen in NRW ein.

Wie wird Hybridraps erzeugt?

Die Saatgutproduktion von Hybridsorten ist unabhängig von dem jeweiligen Hybridsystem (z.B. MSL-System, Ogura-INRA-System, SAFECROSS-System) vergleichsweise aufwändig und erfolgt bei diesen Systemen in ähnlicher Weise. Bei der Erzeugung von Z-Saatgut wird die sterile Mutterlinie in Streifen neben der Bestäuberlinie (Restorer) angebaut. Die Blühtermine der Mutter- und Bestäuberlinie sollten zeitgleich gesteuert erfolgen, damit möglichst viel fertiler Pollen des Bestäubers für die Befruchtung der männlich-sterilen Blüten der Mutterlinie zur Verfügung steht. Nach der Blüte wird der Bestäuber dann komplett entfernt, d.h. abgeschlegelt. Beerntet wird letztendlich nur die Mutterlinie. Die Samen der Mutterlinie und die daraus aufwachsenden Pflanzen bilden wiederum fertilen Pollen aus. Holger Dietzsch, Landwirtschaftskammer NRW

Detaillierte Informationen zur Entwicklung der Rapsvermehrung erhalten Sie in Folge 45 auf den Seiten 18 und 19