"Hofabgabeklausel so überflüssig wie das Zölibat"

Immer wieder fielen Worte wie Rentenbetrug, Abzocke und unwürdig. Am Freitagnachmittag trafen sich gut 100 Bäuerinnen und Landwirte im Herforder Schützenhof. Eingeladen hatte der Arbeitskreis (AK) zur Abschaffung der Hofabgabeklausel.

Die Sprecher des AK, Heinrich Eickmeyer, Werner Seeger und Dietrich Hugenberg, wollten ihre Mitstreiter über den Stand der Dinge informieren. Sehr emotional verlief die Aussprache. Da Bauernverband und CDU/FDP-Fraktion im Bundestag offensichtlich nicht gewillt sind, das Altershilfegesetz von 1957 anzupacken, setzt der AK auf die Gerichte und Öffentlichkeit. Eickmeyer: „Wir kämpfen für eine gerechte Sache. Deshalb kann uns der Verband nicht austrocknen.“

Über 30 Klagen eingereicht

Die Kanzlei Meisterernst-Düsing in Münster hat bundesweit über 30 Klagen gegen die Alterskasse vor den Sozialgerichten eingereicht. Eventuell lässt sich ein Verfahren auch bis vor den EuGH bringen, weil offensichtlich nur Ehefrauen, die jünger als 55 Jahre sind, bei der Hofabgabe diskriminiert werden.

Betroffene haben in Düsseldorf und Berlin Petitionen eingereicht. 65 liegen allein dem Bundestag vor. Die Petitionen sollen der Politik und Öffentlichkeit verdeutlichen: Wir Landwirte fühlen uns bei der Rente betrogen. „Jeder Arbeitgeber, Angestellte, Beamte und Freiberufler bekommt mit 65 Jahren seine Rente oder Pension und darf danach ungestört seinen Beruf ausüben. Nur uns will man lächerliche 350 bis 400 € Rente nach etwa 40jähriger Beitragszeit vorenthalten“, rief ein Landwirt aus dem Kreis Wesel unter donnerndem Applaus in den Saal: „Die Hofabgabeklausel ist so überflüssig wie das Zölibat.“ As

Den ausführlichen Bericht zur Herforder Veranstaltung lesen Sie in Wochenblatt-Folge 8/2011.