Heizmaterial aus dem Obstbau

Mit Holz heizen ist gut, doch Waldholz wird zunehmend knapper. Deshalb müssen alternative Brennstoffe her, zum Beispiel bei Pflegeschnitten im Obstbau anfallende Hölzer.

Bundesweit gibt es 55.000 ha Marktobstflächen, davon sind allein 31.000 ha Apfelanlagen, nannte Martin Schmidt einige Zahlen zum Obstbau in Deutschland. Bei einer Informationsveranstaltung zum Thema "Energie aus Wald und Flur" in Bonn wies der Mitarbeiter der Uni Bonn daraufhin, dass sich rund 38 Mio. l Heizöl einsparen ließen, wenn das im Obstbau jährlich anfallende Schnittholz und das alle 10 bis 15 Jahre anfallende Rodungsholz als Brennholz verwertet würden.

Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass mit dem Obstholz auch darauf befindliche pilzliche Krankheitserreger von der Anbaufläche entfernt würden und somit die neu angepflanzten Kulturen nicht infizieren könnten. Durch die Entnahme der Wurzeln blieben zudem keine störenden Gegenstände im Boden zurück, die eine Neuanpflanzung behinderten.

Verwertung von Obstholz in der Praxis

Für die Entnahme ausgedienter Obstbäume eignet sich ein speziell hierfür entwickelter Rodepflug. Ein seitlich angebrachtes Rodeschar hebt den Baum mitsamt des Ballens aus dem Boden und trennt die Wurzeln mithilfe eines Unterschneidemessers ab. Nachdem der auf einem Rüttelrost abgelegte Wurzelballen von der anhaftenden Erde befreit ist, wird der Baum seitlich von der Maschine abgeworfen. Anschließend kann der ganze Baum mit einem geeigneten Hacker zerkleinert werden. BK

Einen ausführlichen Bericht zur Informationsveranstaltung "Energie aus Wald und Flur" lesen Sie ab Donnerstag in Wochenblatt-Folge 14/2012.