Hauspreis: Tönnies musste einlenken

Den steilen Anstieg der Schweinepreise versuchte Tönnies über einen Hauspreis zu stoppen – doch scheiterte an der positiven Stimmung am Markt.

„Hauspreis, minus 5 Cent“ hieß die Losung, mit der die Firma Tönnies in der ersten Juniwoche vehement versuchte, den stabilen Aufwärtstrend der Schweinepreise zu stoppen.

An diese Stoßrichtung hängten sich andere Schlachthöfe wie die Vion, Danish Crown, Manten oder Vogler. Von den Großen der Branche hielt nur die genossenschaftliche Westfleisch stand und zahlte unbeirrt die VEZG-Notierung. Die Marktentwicklung gab ihr Recht. Unbeirrt vom Hauspreis kletterte die VEZG-Notierung auf 1,57 €/kg. Denn am Schweinemarkt gibt es viele freundliche Impulse.

  • In den nächsten Wochen beleben die vielen Abschlussfeste vor den Sommerferien in Kindergärten, Schulen und Vereinen die Fleischnachfrage. Denn sie sind ohne Grill kaum vorstellbar.
    On top kommt die zusätzliche Nachfrage durch die Fußball-Europameisterschaft. Public Viewing hilft der Nachfrage bei Grillwurst und -koteletts auf die Sprünge.
  • Das heimische Angebot geht derweil zurück. Nach Wochenschlachtungen über 1 Mio. im letzten Herbst/Winter lagen die Zahlen in letzter Zeit eher bei 950 000 Schweinen.
  • Die Auslagerung der 90 000 t Schweinefleisch, die im Januar im Zuge der Privaten Lagerhaltung (PLH) aus dem Markt genommen wurden, ist größtenteils abgeschlossen.
  • Parallel zieht die Nachfrage aus China spürbar an. Aufgrund des drastischen Bestandsabbaus war der Schweinepreis im Februar 2016 schon 60 % höher als ein Jahr zuvor. Aktuell liegt der Preis über 2,80 €/kg Lebendgewicht. sb


Lesen Sie mehr zu Hauspreis-Alarm und Markteinschätzung im aktuellen Wochenblatt, Ausgabe 24/2016