Gibt es in NRW ein Resistenzproblem bei Metamitron?

Gibt es in Nordrhein-Westfalen schon ein Resistenzproblem bei Metamitron? Meldungen über Minderwirkungen bei „Weißem Gänsefuß“ scheinen diese Vermutung zu bestätigen.

In einem breit angelegten Monitoring wurden deutschlandweit insgesamt 223 Verdachtsproben untersucht. In NRW bestätigte sich auf einem Betrieb nahe der niederländischen Grenze dieser Verdacht, der sich in einer typischen Veränderung in der Genetik der Gänsefußpflanzen zeigte. Die Proben stammten von Ackerflächen, auf denen neben der Rübe häufig Kartoffeln angebaut wurden. In der Unkrautbekämpfung bei Kartoffeln wird häufig Metribuzin (etwa Sencor) eingesetzt. Mit Metamitron aber auch Chloridazon und Desmedipham gehören diese Herbizide in die gleiche Resistenzgruppe. Die Vermutung liegt daher nahe, dass es sich hier um eine Kreuzresistenz handelt. Aus Belgien und den Niederlanden sind ähnliche Fälle schon länger bekannt.

Da die Resistenz hier aber nur über den Samen verbreitet werden kann, ist Panik nicht angebracht. Um aber einer Ausweitung des Problems wirksam entgegen zu wirken, ist eine noch konsequentere Gänsefuß-Bekämpfung mit Wirkstoffkombinationen, die nicht aus der gleichen Resistenzgruppe stammen (etwa Ethofumesat), notwendig. Das Monitoring wird auch in diesem Jahr fortgeführt.