Gemischte Zwischenbilanz bei Westfleisch

Der westfälische Schlachtkonzern Westfleisch hat eine gemischte Zwischenbilanz für das Jahr 2012 vorgelegt. In der Dezemberausgabe seiner Informationszeitschrift für Landwirte berichtete das Unternehmen von einem Umsatzplus von 13,8 % in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Allerdings fiel das operative Ergebnis in dieser Zeitspanne schwächer aus als 2011, wofür vor allem Kostensteigerungen in den Bereichen Rohstoffe, Energie und Personal verantwortlich gemacht wurden. Ziel sei es, so der Konzern, am Jahresende für 2012 eine „schwarze Null“ zu schreiben.

Wie das genossenschaftlich strukturierte Unternehmen weiter mitteilte, gingen zwei Drittel des bisherigen Erlöszuwachses auf höhere Preise zurück; ein Drittel war den gestiegenen Schlachtaktivitäten geschuldet. Nach Angaben von Westfleisch wurden von Januar bis September des laufenden Jahres 6,3 % mehr Schweine, 3,9 % mehr Rinder und 11,5 % mehr Kälber als im Vergleichszeitraum von 2011 geschlachtet. Zudem wurden 8,8 % mehr Ferkel gehandelt.

Auf der Absatzseite stieg die verkaufte Menge an Fleisch und Fleischwaren um 2,9 %. Die Exporte konnten um 6,5 % zulegen, wobei sich der Umsatz im Auslandsgeschäft sogar um gut 19 % erhöhte. Damit sieht sich die Genossenschaft im Branchenvergleich gut aufgestellt, denn in den ersten neun Monaten von 2012 entwickelte sich die Fleischerzeugung in Deutschland insgesamt rückläufig.

Nach Daten des Statistischen Bundesamtes kamen in diesem Zeitraum bundesweit 2,4 % weniger Schweine und 2,9 % weniger Großrinder an den Haken; lediglich die Kälberschlachtungen nahmen um 5,3 % zu. Für die Zukunft erwartet Westfleisch einen tief greifenden Strukturwandel in der Branche und sinkende Margen.

Die höheren Tierschutzauflagen im Bereich der Sauenhaltung würden das Schweineangebot 2013 schrumpfen lassen, was im Gegensatz zu den erweiterten Kapazitäten der Schlachtbetriebe stehe. Zudem sei unsicher, ob sich der Anstieg der Rohstoffkosten voll auf die Verbraucher umwälzen lasse. Mit einem Rückgang des heimischen Fleischkonsums und knappen Margen müsse gerechnet werden, so der Konzern. AgE