Geldautomaten schließen Nachts

In der kommenden Woche wird die Sparkasse den Zugang von zahlreichen Geldautomaten in abgelegenen Gebieten nachts sperren.

Das ergab eine Umfrage des WDR- Studios Bonn. Die Geldhäuser reagieren damit auf eine Serie von nächtlichen Automatenaufbrüchen im Rheinland durch hochspezialisierte Banden.

Kein Geld zwischen 0.00 und 5.00 Uhr

Die Kreissparkasse Euskirchen zum Beispiel schließt sechs von rund 25 Geldautomaten ab kommenden Mittwoch zwischen 0 und fünf Uhr. Auch die Sparkasse KölnBonn und die Kreissparkasse Köln schließen die Foyers in ausgewählten Filialen in den Nachtstunden. Aus Sicherheitsgründen machen beide Geldhäuser aber keine Angaben über genaue Zahlen. Die Sicherheitsfachleute der Kreditinstitute haben in den vergangenen Wochen viele Stunden mit der Polizei verbracht. Für jeden einzelnen Geldautomaten wurde eine Gefährdungsanalyse angefertigt. Teilweise wurden auch Automaten ausgetauscht.

Zusätzlich sollen an den vorhandenen Automaten bauliche Veränderungen vorgenommen werden, um ein Aufbrechen unmöglich zu machen oder zumindest zu erschweren. Reicht das nicht aus, wird eine Videoanlage installiert, die direkt zu den entsprechenden Polizeiwachen durchgeschaltet werden kann.

Schutz der Bevölkerung wichtiger als Schadens-Vermeidung

Die Kreditinstitute haben diese Sicherheitspakete nicht vorrangig wegen des materiellen Schadens entwickelt. Der werde sowieso von den Versicherungen getragen, sagt der Sprecher Sparkasse Köln/ Bonn, Norbert Minwegen. Die Sprengungen der Geldautomaten in den vergangenen Wochen würden aber eine erhebliche Gefährdung der Bevölkerung bedeuten, so Minwegen. Daher sei der jetzt betriebene Aufwand mehr als gerechtfertigt. In den vergangenen Wochen hatten hochspezialisierte Tätergruppen alleine im Rheinland mehr als 40 Geldautomaten gesprengt und ausgeraubt.

Beute in Millionenhöhe

Die Täter hatten eine fünf Meter lange Lunte aus dem Inneren der Geldinstitute gelegt, Gas in die Automaten geleitet und die Geräte so gesprengt. Die Beute bei mehr als 40 solcher Taten in NRW erreicht mitlerweile Millionenhöhe. Auch der Sachschaden, der durch die Sprengungen angerichtet worden ist, ist gewaltig. WDR/ CG