Gegen gefräßigen Käfer hilft "Kollege Feldahorn"

Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist ein Vielfraß und gilt weltweit als extrem gefährlich für Forsten aller Art. Um das Insekt aufzuhalten, setzt der Landesbetrieb NRW auf "nachhaltige Kollegen".

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW pflanzte vor wenigen Tagen auf dem Gelände zweier Firmen in Bochum und Unna zwölf Feldahorne. Das klingt ein wenig nach dem Sack Reis, der in China umfällt und niemanden weiter interessiert, ist aber laut Landesbetrieb der "Startschuss für ein Pilotprojekt": Es soll den Asiatischen Laubholzbockkäfer aufhalten. In Kürze sollen in der Nähe von mehr 100 Speditions- und Gewerbebetrieben Feldahorne bepflanzt und regelmäßig überwacht werden.

Der Asiatische Laubholzbockkäfer stammt aus Asien und gelangt vor allem mit Verpackungsholz in alle Welt. Das Tier sei "wegen seiner Gefährlichkeit weltweit gefürchtet", teilt der Landesbetrieb mit. Hierzulande ist das Insekt erstmals 2004 im Freiland entdeckt worden. Um die Einschleppung dieses gefährlichen Schädlings zu unterbinden, wurden in Nordrhein-Westfalen 2014 – aktuellere Zahlen nennt der Landesbetrieb nicht – aus 11.300 registrierten Importen 2000 ausgewählt und auf Befall hin kontrolliert. In den zurückliegenden Jahren seien "mehrere" Asiatische Laubholzbockkäfer gefunden worden.

Den Käfern schmeckt‘s "wie Schokolade"

Da nicht jede Sendung aus dem Ausland kontrolliert werden kann, setzt der Landesbetrieb neuerdings Feldahorne als "Fangbäume" ein. Die Taktik: Ausschlüpfende Insekten verspüren nach der langen Reise erheblichen Hunger und fliegen deshalb die Ahornbäume in der Nähe an, die ihnen, so der Landesbetrieb, "wie Schokolade" schmecken.

Die „Fangbäume“ werden um Risikobereiche platziert und ständig beobachtet. „Als Risikobereiche gelten Firmen, die Risikowaren aus dem Nicht-EU-Ausland importieren, aber auch Häfen, an denen die Sendungen ankommen“, zitiert die Pressemitteilung Dr. Niesar, den Leiter der Schwerpunktaufgabe Waldschutzmanagement. “Zu den Risikowaren gehören Warengruppen, die erfahrungsgemäß mit minderwertigem Verpackungsholz versendet werden. Hier ist die Gefahr der Verschleppung von Schadorganismen am größten." Str.