Fisch vom Hof – eine Erwerbsalternative?

Statt auf Schweine oder Hähnchen setzen einige Landwirte auf Fisch. Die Fischmast bietet einige Vorteile, stellt die Halter aber auch vor Herausforderungen. Das lernten die Teilnehmer des DLG-Seminars "Fisch vom Hof?!", das am vergangenen Dienstag im niedersächsischen Badbergen stattfand.

Fisch hat auf den ersten Blick viele Vorteile, von denen Rinder-, Schweine- und Geflügelhalter nur träumen können: Der Selbstversorgungsgrad liegt in Deutschland bei gerade 16 %, die Futterverwertung der Tiere ist mit teilweise unter 1 nahezu traumhaft...

„Fischmast“, fasste Dr. Birgit Schmidt-Puckhaber, Organisatiorin des DLG-Seminars „Fisch vom Hof?!“, zusammen, „kann ein interessanter Betriebszweig sein, wenn alles stimmt.“ Zu den Vorraussetzungen gehören echtes Interesse des Betriebsleiters an der Fischhaltung sowie ein gutes Marketing.

Auf den Wels spezialisiert

Ein gelungenes Beispiel einer Speisefischproduktion zeigte Landwirt Hermann Otto-Lübker, Gründer und Betreiber der Ahrenhorster Edelfisch GmbH & Co. KG. Zurzeit produziert er zusammen mit sechs Mitarbeitern in einer Indoor-Kreislaufanlage rund 120 t Europäischen Wels pro Jahr, den er als ganzen Fisch, Filets oder Räucherware unter anderem an Gastronomen, Hotel und Endverbraucher verkauft.

Doch die Fischproduktion ist nicht einfach: Da Fische im Wasser leben, hier atmen, fressen aber auch ihre Verdauung ausscheiden, muss der Fischhalter die Wasserqualität ständig kontrollieren und bei Problemen schnell gegensteuern können. Häufig ist es schwierig, Jungfische zur Mast zuzukaufen. Die Vermarktung von lebendem Fisch ist oft wenig lukrativ, sodass Mäster vor Ort eine Schlachtung, Verarbeitung und Direktvermarktung aufbauen müssen. stü