Fipronil in Eiern: "Dega-16" in Verdacht

Nachdem im Laufe der Woche weitere mit Fipronil belastete Eier aufgetaucht sind, laufen die Rückrufaktionen. Auch der Einzelhandel reagiert. Landwirte, die das Reinigungsmittel "Dega-16" verwenden, sind aufgerufen sich zu melden.

Nachdem im Laufe der Woche weitere mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden aufgetaucht sind, laufen die Rückrufaktionen. Auch der Einzelhandel reagiert. Landwirte, die das Reinigungsmittel "Dega-16" verwenden, sind aufgerufen sich zu melden.

Nachdem im Laufe dieser Woche mit Fipronil belastete Eier aller Haltungsformen in insgesamt zwölf deutschen Bundesländern aufgetaucht sind, von denen NRW und Niedersachsen laut Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt eine "Schlüsselrolle" einnehmen, gehen die Ermittlungen weiter.

Aldi stellt Eierverkauf vorläufig ein

Auch wenn nach Einschätzung des zuständigen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nach derzeitigem Stand des Wissens durch den Verzehr von belasteten Hühnereiern keine konkrete Gesundheitsgefährdung für Verbraucherinnen und Verbraucher besteht, hat der Einzelhandel nun Konsequenzen angekündigt. So meldeten etwa die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd am heutigen Freitag, den Verkauf von frischen Eiern vorläufig bundesweit einzustellen.

Auch der baden-württemberische Landwirtschaftsminister Peter Hauk riet dazu, auf den Verzehr von Eiern mit dem Stempel „NL“ zurzeit generell zu verzichten. In Baden-Württemberg sei im Sinne eines vorbeugenden Verbraucherschutzes ein Sonderkontrollprogramm gestartet worden. „Es wird kontrolliert, ob das derzeit im Fokus stehende Desinfektionsmittel auch bei uns eingesetzt wird“, sagte Hauk. Landwirte, die in gutem Glauben das zugelassene, aber möglicherweise mit Fipronil belastete Reinigungsmittel „Dega-16“ verwendet hätten, forderte der Minister auf, sich umgehend bei ihrem zuständigen Veterinäramt zu melden.

Übersicht der belasteten Eier

Eine Übersicht über alle Stempelnummern der belasteten niederländischen Eier finden Sie auf dieser Internetseite .

Alle weiteren Hinweise hier:
www.lebensmittelwarnung.de

Bereits Betriebe gesperrt

Derweil sind in Niedersachsen bereits fünf Legehennenbetriebe in der Grafschaft Bentheim wegen des Verdachts auf den Einsatz der illegalen Mixtur des Milbenbekämpfungsmittels gesperrt worden. Wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover am vergangenen Donnerstag mitteilte, fiel der Befund bislang bei einem dieser Betriebe positiv aus. Die Printnummer der betreffenden Eier laute 1-DE-0357731.

Ressortchef Christian Meyer sagte, dass grundsätzlich auch von verarbeiteten Eiern eine gesundheitliche Gefahr ausgehe, da sie die tägliche Aufnahmedosis des Insektengiftes im Körper erhöhen könnten. Hersteller dürften daher keine belasteten Eiprodukte herstellen oder in Verkehr bringen. Weil es bei verarbeiteten Eiern jedoch keine Kennzeichnungspflicht gebe, sei die Herkunft der Eier nicht ersichtlich.

Belastete Stempelnummern im Überblick

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlicht seit vergangenem Mittwoch auf der Internetseite www.lebensmittelwarnung.de die Stempelnummern belasteter Ware. ep/AgE