Fast wie im Schwimmbad...

Abschließbare Spinde, ein Platz zum Fönen und Frisieren und sogar Haargummis für Besucher: Die Hygieneschleuse des Schweinebetriebes Hempen in Bösel, Kreis Cloppenburg, bietet einiges an Komfort.



Landwirtin Sabine Hempen zeigt Verbrauchern, was sich in einem modernen Stall abspielt. Die Schweinehalterin aus Bösel, Kreis Cloppenburg, nimmt an der Initiative "Transparente Landwirtschaft" teil. Landfrauen, Lehrer, Oberstufenschüler, der halbe Gemeinderat und sogar eine Gruppe Banker – sie alle hatte die engagierte Praktikerin bereits zu Gast in ihrem Sauenstall. Um den Besuchern das Einduschen so angenehm wie möglich zu machen, ist die Hygieneschleuse mit ein paar Besonderheiten ausgestattet.

Besucher sensibilisieren
Damit auch Besucher das Thema Biosicherheit ernst nehmen, lernen sie schon zu Beginn, dass 80 % aller Infektionen von außerhalb in den Betrieb kommen. In der Power-Point-Präsentation lesen sie Sätze wie: „Die Oberfläche der Haare eines Mannes beträgt 1,2 m2, die einer Frau sogar 4,6 m2.“ „Dann verstehen die Leute, wie viele Keime auf ihrem Körper sitzen und warum sie einduschen müssen“, sagt Sabine Hempen. msch


Bei roter Ampel bitte warten

Eine Ampel unter der Decke leitet die Besucher einzeln nacheinander durch die drei Bereiche Auskleide, Dusche, Ankleide. Rot heißt: „Warte, der nächste Bereich ist noch besetzt.“ Grün heißt: „Du kannst eine Tür weiter gehen.“

Die Besucher können ihre Straßenkleidung in Spinden verstauen. Wie im Schwimmbad sind diese durchnummeriert und abschließbar. Mit nichts außer einem Handtuch unterm Arm, Badeschlappen an den Füßen und dem Schlüsselband am Handgelenk geht es dann in die Duschkabine.

Spülung für die Haare

Zum Waschen gibt es hier nicht nur Duschgel und Shampoo, sondern sogar auch Spülung. „Ein Segen für Frauen mit langen, widerspenstigen Haaren“, schmunzelt Sabine Hempen.
In der Ankleide finden die Besucher saubere T-Shirts, Overalls, Socken und Unterwäsche in allen Größen. Und nicht nur das: Auch Deo, Abschminktücher und Haargummis stehen bereit.

Im nächsten Raum, wo sich die Gruppe sammelt, kann man sich die Haare fönen und frisieren (ebenso wie natürlich am Ausgang). Die Badelatschen werden unter der Schlüsselnummer in ein Regal einsortiert und gegen ein Paar Gummischuhe ausgetauscht. Dann erst geht es in den Stall. msch

Mehr zum Betrieb Hempen und der Initiative "Transparente Landwirtschaft" lesen Sie in Wochenblatt-Folge 30/2017.