Es geht mehr Fleisch nach China

Die chinesischen Importeure haben ihre Nachfrage im ersten Halbjahr 2016 um 98% gesteigert. Auch Deutschland – führender Lieferant – konnte die Verkäufe deutlich ausweiten.

Um satte 84% haben deutsche Lieferanten für frisches und gefrorenes Schweinefleisch ihren Absatz nach China steigern können.

153.600 Tonnen wurden aus Deutschland, dem führenden Lieferanten, in der ersten Jahreshälfte exportiert. Insgesamt haben die Chinesen ihre Einfuhren von frischem und gefrorenem Schweinefleisch zur Vorjahresperiode um 138 % auf 762.300 t erhöht.

Noch besser lief es für die Spanier, die ihre Exportmenge um 137 % auf 135.900 t steigern konnten. Die drittplatzierten USA verdoppelten mit 108.600 t ihre Lieferungen in die Volksrepublik, und auch Dänemark, Kanada und die Niederlande verzeichneten kräftige Absatzzuwächse. Als neuer Wettbewerber ist jetzt auch Brasilien am Markt. Nachdem 2015 noch Einfuhrverbote die Ausfuhr von brasilianischem Schweinefleisch nach China hemmten, wurden nach Aufhebung der Restriktionen im ersten Halbjahr 2016 rund 26 250 t dorthin verkauft.

Auch den Kauf von Schlachtnebenerzeugnissen vom Schwein haben die chinesischen Händler von Januar bis Juni 2016 ausgeweitet, und zwar um 64 % auf 623 900 t im Vergleich zur Vorjahresperiode. Wichtigster Lieferant in diesem Segment waren mit 179 100 t die USA, die damit ihre Absatzmenge um 125 % steigerten. Dahinter folgten Dänemark mit 111 900 t und Deutschland mit 102 800 t, wobei beide EU-Länder ihre Verkaufsmengen in die Volkrepublik um jeweils knapp die Hälfte ausbauen konnten.

Aktuellen Außenhandelsdaten zufolge führte die Volksrepublik insgesamt 1,39 Mio t Schweinefleisch ein. Das waren 685.000 t oder 98 % mehr als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Grund für den größeren Bedarf ist der Rückgang der Schweinebestände und die daraus folgende Verknappung des heimischen Angebots. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes wurden in der Volksrepublik im ersten Halbjahr 2016 mit 319,6 Millionen Schweinen 4,4 % weniger Tiere als im Vorjahreszeitraum geschlachtet. AgE