EKD bekennt sich zu Landwirten

Zweifel am Rückhalt der Bauern innerhalb der großen Kirchen hat der Beauftragte für agrarsoziale Fragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Clemens Dirscherl, zurückgewiesen. „Die Kirche steht hinter den Landwirten“, erklärte Dirscherl auf dem Landwirtschaftskongress der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gestern in Berlin.

„Nicht glücklich“ sei er über die Beteiligung kirchlicher Gruppen an der jährlichen „Wir haben es satt“-Demonstration im Rahmen der Grünen Woche, räumte der EKD-Beauftragte ein. Klar sei jedoch, dass sich die Evangelische Kirche als Institution nicht an der Demonstration beteilige.

Die Präsenz von Tierschutzgruppen wie Peta auf dem letztjährigen Kirchentag in Stuttgart verteidigte Dirscherl hingegen als Ausdruck der Liberalität und der Diskussionsvielfalt auf dem Kirchentag. Leider habe der Landesbauernverband Baden-Württemberg (LBV) die Möglichkeit für einen eigenen Stand nicht genutzt. Dirscherl geht jedoch davon aus, dass der Berufsstand spätestens beim Kirchentag Berlin-Wittenberg im kommenden Jahr vertreten sein wird.

Die Kirche tritt als Moderator auf

Die Kirche sehe eine wesentliche Aufgabe darin, den Dialog zwischen den Landwirten und gesetzlichen Gruppen zu moderieren, betonte Dirscherl. Dies sei notwendig, weil die Landwirtschaft ihre frühere alleinige Deutungshoheit in dem Maße verloren habe, wie sie selbst Gegenstand der Gesellschaftspolitik geworden sei. Ethische Fragen, etwa im Zusammenhang mit der Tierhaltung, spielten dabei eine wichtige Rolle. AgE