Dioxin: Remmel schlägt 10 Punkte-Plan vor

Das NRW-Verbraucherschutzministerium will mit einem 10 Punkte-Plan auf den jüngsten Dioxin-Skandal reagieren. Die einzelnen Punkte seines Vorschlages verkündete der Landwirtschaftsminister Johannes Remmel am heutigen Donnerstag in Düsseldorf auf einer Pressekonferenz:

  • Trennung von Produktionsströmen
  • Einführung einer Positivliste mit Stoffen, die in der Tierfütterung eingesetzt werden dürfen.
  • Verpflichtung zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung
  • Behördliche Zulassungspflicht für Fett verarbeitende Betriebe
  • Eigenkontrollen der Futtermittelwirtschaft verdichten
  • Amtliche Kontrollen erhöhen und effizienter gestalten
  • Voraussetzungen für mehr Regionalität schaffen
  • Stärkere Anreize für den Ausbau des Ökolandbaus
  • Verbraucherinformation erleichtern und transparenter gestalten
  • Sondersitzung der Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK)

Wie viele Betriebe sind in NRW betroffen?

Der Minister begründete seinen Vorschlag damit, dass dieser Skandal einmal mehr die Schwachstellen der Lebensmittelkette vor Augen geführt habe. In den Kreisen sind nach seinen Worten derzeit folgende Betriebe betroffen:

  • Kreis Borken: 38 schweinehaltende Betriebe sind gesperrt.
  • Kreis Coesfeld: 5 schweinehaltende Betriebe sind gesperrt.
  • Kreis Gütersloh: 1 putenhaltender Betrieb ist gesperrt.
  • Kreis Kleve: 1 schweinehaltender Betrieb ist gesperrt.
  • Kreis Minden-Lübecke: 1 legehennenhaltender Betrieb, 1 putenhaltender Betrieb, 86 schweinehaltende Betriebe, 13 milchviehhaltende Betriebe, 5 mastrinderhaltende Betrieb sind gesperrt, bei 2 legehennenhaltenden Betrieben wurde Sperrung aufgehoben.
  • Kreis Soest: bei 1 legehennenhaltenden Betrieb wurde die Sperrung aufgehoben.
  • Kreis Steinfurt: 1 legehennenhaltender Betrieb mit 6 Ställen (4 Ställe Sperrung aufgehoben, 2 Ställe gesperrt).
  • Kreis Warendorf: 1 putenhaltender Betrieb mit 3 Ställen (1 Stall Sperrung aufgehoben, 2 Ställe gesperrt), 1 weiterer putenhaltender Betrieb gesperrt.

Das Zahl der betroffenen Betriebe ändert sich jedoch ständig. Eine Beprobung auf Dioxin dauert zwischen ein bis drei Tagen. Bevorzugt werden derzeit die betroffenen Legehennen- und Milchviehbetriebe beprobt, da Eier und Milch verderblicher als Fleisch sind. Remmel rechnet damit, dass in etwa zwei Wochen alle Proben untersucht worden sind.