Dioxin in Zuckerrübenschnitzeln

Der Zuckerhersteller Pfeifer & Langen hat in Futtermitteln, die in den Werken Euskirchen (NRW) und Könnern (Sachsen-Anhalt) produziert wurden, bei Eigenkontrollen Überschreitungen des Dioxin-Höchstwertes festgestellt. Wie das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung mitteilt, wurden die Abnehmer der Ware und die zuständigen Behörden unmittelbar nach Bekanntwerden des Analyseergebnisses durch das Unternehmen informiert. Die Ursache für die Verunreinigungen muss noch geklärt werden.

Bei den verunreinigten Futtermitteln handelt es sich um kleingeschnittene Teile von Zuckerrüben, aus denen bereits der Zucker extrahiert wurde und die an Nutztiere (in der Regel nicht an Mastscheine und Geflügel) und Pferde verfüttert werden. Diese sogenannten Zuckerrübenschnitzel wurden Anfang Oktober hergestellt und waren bereits zum größten Teil an Landwirte, Händler und Mischfutter-Hersteller in Bayern, Rheinland-Pfalz, Hamburg, NRW und die Niederlande ausgeliefert. Ins Münsterland sind keine belasteten Zuckerrübenschnitzel geliefert worden, wie das Unternehmen Agravis auf Nachfrage mitteilte. Der WDR hatte zuvor das Gegenteil gemeldet. Nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums wurden in Niedersachsen 129 landwirtschaftliche Betriebe mit Mischfuttermitteln beliefert. Insgesamt wurden hier 48,8 t Zuckerrübenschnitzel und 1140 t Silage vorsorglich gesperrt.

Auch wenn Teile der Zuckerrüben-Schnitzel schon im Futtertrog gelandet sind, ist nach Angaben der Ministerien nicht von einer Gefahr für den Verbraucher auszugehen. Überschreitungen der Grenzwerte in Milch oder Fleisch, welche von den Tieren stammen, die mit den Zuckerrüben-Schnitzeln gefüttert wurden, sind nicht zu erwarten, da die aktuell gefundenen Gehalte an Dioxin in den Futtermitteln nur leicht über dem EU-weit festgelegten Höchstwert liegen.

So lange die Ursache nicht geklärt ist, ist das Unternehmen von behördlicher Seite verpflichtet, jede Partie Zuckerrüben-Schnitzel auf Dioxine zu untersuchen. Diese Ware darf erst dann verfüttert werden, wenn das Ergebnis der Analyse zeigt, dass keine Dioxin-Belastung vorliegt. Ebenfalls wurden amtliche Proben von Futtermitteln des Unternehmens genommen. Die Ergebnisse werden Mitte dieser Woche erwartet. Der in diesem Werk erzeugte Zucker ist für die menschliche Ernährung nicht betroffen, wie Untersuchungen des Unternehmens belegen.