Die MUH will exportieren

Die Milch-Union Hocheifel (MUH) will mit Milchpulver-Spezialitäten die Zukunftsmärkte bedienen.

Ausgesprochen selbstbewusst zeigte sich Rainer Sievers am Dienstagabend im Ausschuss für Milch- und Rindfleischproduktion bei der DLG-Wintertagung in Münster. Als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Milch-Union Hocheifel (MUH) beantwortete er die Frage, ob die hiesige Milchwirtschaft fit für die internationalen Märkte ist, schwerpunktmäßig aus Sicht seiner Genossenschaft.

Im Durchschnitt 500.000 kg

Die MUH ist seit Jahrzehnten spezialisiert auf haltbare Konsummilchprodukte, die zum allergrößten Teil unter Handelsmarken verkauft werden. Weil die Verwertung im Marktsegment Konsummilch nicht befriedigt und obendrein die Milchmenge der 2.500 aktiven Mitglieder weiter wächst – Durchschnittsanlieferung 500.000 kg –, investiert das Unternehmen gegenwärtig 60 Mio. € in neue Technik. Gebaut wird ein Trockenturm, mit dem Pulver in Babynahrungsqualität hergestellt werden kann.

H-Milch nach China

Die MUH verspricht sich davon gute Exportchancen auf die Märkte in Asien und Afrika. Zurzeit wird sogar flüssige H-Milch nach Asien exportiert, weil die Nachfrage nach europäischen Produkten so groß ist, betonte Sievers in Münster. Wirklich sinnvoll und lukrativ ist der Transport über lange Strecken aber nur bei konzentrierten Produkten wie Pulver, Butter oder Käse.

Wichtige Stärken der Genossenschaft, die nur den einen Produktionsstandort am Sitz in Pronsfeld unterhält, sind eine kostengünstige Produktion und die gesicherte Rohstoffbasis. Aus dem Grünlandgebiet der Eifel und ihres Umlandes wandern die Kühe nicht ab.

Rainer Sievers sieht die MUH auch als interessanten Partner für überregionale oder internationale Allianzen. Zunächst aber wolle sich das Unternehmen darauf konzentrieren, Verarbeitungskapazitäten und interessante Marktperspektiven für die eigene Milch zu schaffen. ri