Deutsche Agrarexporte wachsen kräftig

Ernährungswirtschaft und Landtechnikindustrie steigerten die Ausfuhren 2011 um mehr als 10 % / Besonders wichtig sind Märkte außerhalb der EU

Bisher liegen nur die Zahlen von Januar bis Oktober vor, aber sie sprechen für sich: In den ersten zehn Monaten des Jahres 2011 hat die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft inklusive der Landtechnik Waren im Wert von 51,4 Mrd. € ausgeführt. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum selben Vorjahreszeitrum um 10,8 %. Auf dieses gute Ergebnis verweist die Organisation GEFA, in der die deutschen Exportorganisationen der genannten Industriezweige zusammengeschlossen sind. Das Kürzel steht für ihren englischen Namen German Export Association for Food and Agriproducts. Zu den Aufgaben des Vereins zählt unter anderem die weltweite Kontaktvermittlung für die beteiligten Unternehmen.

Fleisch und Milch ganz vorn

Alle hier vertretenen Exportbranchen haben in diesem Zeitraum bei ihren Umsätzen im Ausland deutlich zugelegt. Stärkste Exportbranche der Ernährungswirtschaft ist der Produktbereich Fleisch und Fleischwaren mit gut 6,8 Mrd. € (+8,4 %), dicht gefolgt von Molkereiprodukten mit knapp 6,8 Mrd. € (+11,7 %) und dem Süßwaren-Bereich mit fast 4,6 Mrd. € (+5,4 %).

Backwaren sowie der Bereich Obst, Gemüse und Kartoffeln kamen auf Exportvolumina von 3,4 bzw. 2,8 Mrd. €. Lebende Tiere wurden im gleichen Zeitraum im Wert von 800.000 € exportiert.

Der Bereich Landmaschinentechnik kommt auf ein Exportvolumen von 5 Mrd. € und übertrifft damit den Vorjahreszeitraum um 28 %.

Die am stärksten wachsenden Märkte innerhalb der europäischen Union sind Polen (+20 %) und die Tschechische Republik (+12 %). Die Ausfuhren in sogenannte Drittländer, außerhalb der EU, stiegen auf fast 11 Mrd. € und damit um ebenfalls fast 20 %.

Richtung Osten

Zu den ganz wichtigen Drittländern gehören Russland, die Schweiz und die USA sowie Saudi Arabien, Norwegen, die Türkei, Japan, die Ukraine, Hongkong und China. Eine stürmische Entwicklung haben in den vergangenen Jahren vor allem die Ausfuhren nach Saudi Arabien, Hongkong und China genommen.

Die Exportorganisationen erwarten für 2012 ein dynamisches Exportgeschäft. Dabei sollen erneut die Drittlandmärkte überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen. Eher gedämpft optimistisch werden die Ausfuhren in die Euro-Zone gesehen. ri