Der Hirtenzug kommt nach NRW

Zu Fuß mit einer Schafherde von Berlin nach Trier, mit einem Abstecher zum Europäischen Parlament in Brüssel – das ist der Hirtenzug 2010. Am Samstag, 24. Juli, kommt diese außergewöhnliche Aktion nach NRW.

In Blomberg-Großenmarpe übernimmt Schäfermeister Anton Hense aus Lichtenau den Staffelstab von seinem niedersächsischen Berufskollegen Klaus Seebürger. Hense wird in Begleitung von Schäfermeister Wolfgang Scholle aus Lichtenau mit rund 200 seiner Merino-Fleischschafe von Blomberg-Großenmarpe bis nach Dortmund ziehen. Dort übergibt er den Staffelstab am Sonntag, 15. August, an die Schäferei Trockel.

Henses Route durch NRW

Wer möchte, kann denHirtenzug ein Stück begleiten. Anton Hense und Wolfgang Scholle freuen sich auf ihrem Weg über Gesellschaft und informieren Interessierte gerne über alle Themen rund um die Schafhaltung. Ein großer Teil der Route steht bereits fest:

Samstag, 24. Juli: Start um 14 Uhr in Blomberg-Großenmarpe, über die B 252 durch Istrup bis Blomberg, dann auf die B1.

Sonntag, 25. Juli: B 1 nach Herrentrup, weiter über Reelkirchen nach Vahlhausen.

Montag, 26. Juli: Von Vahlhausen über Bad Meinberg nach Horn, weiter nach Leopoldstal.

Dienstag, 27. Juli: Von Leopoldstal-Silbermühle nach Feldrom-Velmerstot, weiter über den Eggeweg nach Bad Driburg zum Gut Knochen.

Mittwoch, 28. Juli: Erholungstag für die Schafe in Bad Driburg.

Donnerstag, 29. Juli: Auf dem Wanderweg X1 über Eggekrug in Richtung Altenbeken, weiter nach Buke und dann Richtung Schwaney.

Freitag, 30. Juli: Von Schwaney über Hengkrug zum Trupppenübungsplatz "Auf der Lieth" in Paderborn.

Samstag, 31. Juli: Erholungstag für die Schafe auf dem Truppenübungsplatz.

Sonntag, 1. August: Ab 8 Uhr Einzug nach Paderborn, um 10 Uhr Ankunft der Schafherde auf dem Schützenplatz, wo ab 11 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema "Biotopvernetzung durch Transhumanz" stattfindet. Ab 14.30 Uhr Abtrieb der Herde in Richtung Paderborn-Eilsen.

Ab Montag, 2. August: Wanderung der Schafherde über Salzkotten, Verne, Geseke, Störmede, Langeneike, Mittelhausen, Erwitte, Völlinghausen, Schmerlecke, Lohne, Enkesen und Büderich bis nach Dortmund.

Schafhaltung ins öffentliche Bewußtsein rücken

Mit dem Hirtenzug wollen die deutschen Schafhalter auf die Leistungen aufmerksam machen, die Schäfer mit ihren Tieren für die Gesellschaft erbringen. Denn Schafe sind nicht nur Lieferanten von Fleisch, Wolle oder Milch. Unter dem Motto "Wir pflegen die Landschaft, die Sie lieben" soll Politiker und Verbraucher vor Augen geführt werden, dass durch die Beweidung mit Schafen wichtige Landschaftspflegemaßnahmen erbracht werden. Vor allem im Naturschutz spielt der Einsatz der vierbeinigen Rasenmäher eine wichtige Rolle zur Pflege von Flächen, auf denen eine mechanische Pflege nicht möglich oder nicht erwünscht ist.

Sensibilisieren möchten die Schäfer die Öffentlichkeit auch für die Probleme, die es in der Schafhaltung gibt. Dazu zählen ausufernde Bürokratie, zunehmende Dokumentationspflichten oder die elektronische Einzeltierkennzeichnung. Um die deutschen Schafhalter zu unterstützen und zur Einkommenssicherheit der hiesigen Schäfereien beizutragen, sollen Verbraucher zudem für deutsches Lammfleisch gewonnen werden, statt zur neuseeländischen Importware zu greifen. hu

Weitere Informationen rund um den Hirtenzug