Ausblick auf die Märkte 2020

Der Düngermarkt hat sich beruhigt

Weltweit nimmt der Verbrauch mineralischer Dünger zu. In Deutschland wie in Westeuropa allerdings schrumpft er seit Jahren. Es lohnt ein genauer Blick auf Ursachen, aber auch auf die Zahlen und Preise.

Weltweit nimmt die Nachfrage nach Stickstoff-, Phosphor- und Kalidüngern zu. In Europa dagegen stagniert der Düngemittelmarkt. Zwar steigt der Stickstoffverbrauch im Osten Europas seit 2010 langsam, in den westlichen Ländern jedoch nimmt er ab.

Seit 2014/15 ging der Verbrauch von Stickstoff in Deutschland von 1,82 Mio. t auf nur noch 1,34 Mio. t im Wirtschaftsjahr 2018/19 zurück.

Neben den Witterungsschwankungen haben zu dieser Entwicklung auch die Vorgaben der Düngeverordnung beigetragen. Der Marktanteil von Kalkammonsalpeter liegt bei knapp 37 %, der von Harnstoff ist mittlerweile auf weniger als 20 % gesunken.

Kali, Phosphat und Kalkdünger

Der Verbrauch von Kali hat sich seit dem Wirtschaftsjahr 2012/13 nur wenig verändert und lag zuletzt, 2018/19, bei 420.000 t. Kaliumchlorid hält hier mit gut 70 % den Löwenanteil. Auch beim Phosphat ist der Absatz seit dem Wirtschaftsjahr 2014/15 zurückgegangen und lag im Wirtschaftsjahr 2018/19 nur noch bei 200.000 t. Der Absatz von Kalkdüngern hat bis zum Wirtschaftsjahr 2017/18 auf 2,94 Mio. t zugelegt, dann ging der Absatz leicht zurück.

Generell lässt sich sagen, dass die Landwirte zunehmend auf den Einsatz von mineralischen Düngern verzichten, denn die Alternativen – zum Beispiel organische Dünger – haben durchaus wirtschaftliche Vorteile.

Ende November sind für Kalkammonsal­peter Preise zwischen 224 und 235 €/t, für AHL mit 30 % Preise zwischen 214 und 225 €/t und für geprillten Harnstoff Preise zwischen 319 und 330 €/t fällig. Für 40er-Kornkali sind die Preise seit Mai 2019 (über 266 €/t) bis zur Mitte des Jahres auf knapp 260 €/t gesunken, um danach wieder leicht zu steigen. Derzeit liegen die Preise zwischen 262 und 264 €/t. Bei Diammonphosphat liegen die Preise bei knapp über 400 €/t.

Jetzt kaufen?

Falls Sie Stickstoffdünger zu Preisen im unteren Bereich der ­zuvor genannten Spannen bekommen können, dürfte der Kauf durchaus sinnvoll sein. Bei deutlich teureren Offerten ist mit dem Zukauf zunächst zu warten. Auch Kali kann man wegen der Preisaufschläge von 3 €/t für Januar und Februar 2020 jetzt schon kaufen. DAP und TSP werden in der Tendenz günstiger. In den nächsten Wochen wird weder mit deutlich steigenden noch mit deutlich fallenden Preisen gerechnet.

Noch mehr Marktprognosen?
Eine ausführlicher Fassung dieses Beitrages finden Sie im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 1, vom 3. Januar 2020. Dort finden sich auch weitere Prognosen für die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte, erarbeitet von den Marktfachleuten der Landwirtschaftskammer NRW.