Bundestag billigt Tierschutzreform

Der Schenkelbrand bleibt erhalten und die Kastration von Ferkeln ohne Betäubung erlaubt – jedenfalls bis 2019. Am Donnerstagabend billigte das Parlament mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP die umstrittene Tierschutzreform.

Eigentlich wollte Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) den sogenannten Schenkelbrand bei Pferden abschaffen, durchgesetzt hat sich jedoch die Pferdelobby. Das jetzt verabschiedete Gesetz erlaubt diese Praxis weiterhin. Eine örtliche Betäubung für das Brennen ist erst ab dem Jahr 2019 vorgeschrieben, schreibt tagesschau.de.

Ebenfalls auf 2019 wurde die Betäubung bei der Kastration von Ferkeln vertagt. Ursprünglich sollte bereits ab 2017 eine Betäubung vorgeschrieben sein.

Der CDU-Abgeordnete Dieter Stier verteidigte die Änderungen im ursprünglichen Gesetzentwurf. Strengere Tierschutzstandards als in anderen EU-Staaten führten zum Verlust von Arbeitsplätzen in der deutschen Landwirtschaft, heißt es bei tagesschau.de. Die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast von den Grünen beschuldigte die Koalition, mit dem Tierschutzgesetz einen Kniefall vor der Agrarindustrie und den Pferdezüchtern gemacht zu haben.


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